Bild: Ausstellung „Take a Look inside“ von Miriam Gossing und Lina Sieckmann
Morgen beginnen die Kurzfilmtage Oberhausen. Zum ersten Mal in einer Online-Ausgabe. Es ist nun ein weiteres deutsches Festival – nach dem Dokfest München, das sein Programm im digitalen Raum, das heißt – nicht im Kino – stattfinden lässt. Wir können diese Tatsache als eine umstandsbezogene Konsequenz der Pandemie, als ein „Wenigstens das“ oder als einen natürlichen Schritt einer viel größeren Entwicklung deuten. Es gibt wie so oft unterschiedliche Sichtweisen auf ein und dieselbe Sache.
Als Magazin für die Filmszene in Köln wollen wir dieses Ereignis zum Anlass nehmen, ein wenig auszuschweifen, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen und natürlich in die Zukunft zu blicken. Die Zukunft als ein oftmals schwammiger, fiktiver Begriff, ist in der Zeit der absoluten Gegenwart der permanenten Bildproduktion und Informationsschwemme zu einem schwer fassbaren Sehnsuchtsort geworden. Im Falle des Kinos ein nostalgischer. Der sehnsuchtsvolle Blick in die Zukunft ist einer zurück. Eine lebendige Alternative scheint noch zu selten vorstellbar.
Sicher haben viele in den letzten Wochen den Wert des Analogen, der persönlichen Begegnung, des öffentlichen Ortes wieder zu schätzen gelernt. Eine Zoom-Party ist am Ende doch recht einsam. Einen Film auf dem Laptop zu schauen, ist etwas anderes als im Kino. Doch die Party kommt sicher zurück. Das Kino muss dagegen lauter werden, gerade weil es uns etwas höchst Ungewöhnliches, gar Anstrengendes abverlangt. Ruhe. Konzentration. Sammlung. Von der momentanen Warte aus, wo viele zusätzliche Stunden am Tag auf einen Laptopbildschirm starren, sei es aufgrund von Homeoffice oder Beschallung, gibt sich das Kino noch deutlicher als ein anachronistischer Ort zu erkennen. Die überall gepriesene Entschleunigung ist dem Kino als Sammlungsort von jeher inbegriffen. Über eine bestimmte Zeit lässt uns das Außen keine Optionen. Diese Tatsache ist Stärke und Schwäche zugleich. Wieder einmal kommt es auf die Perspektive an. Diese Perspektiven wollen wir abbilden und fragen:
Was ist und kann das Kino noch? Was ist wünschbar, denkbar und auch machbar? Welche Visionen gibt es bereits und welche entstehen durch Austausch? In unserem neuen Format KinoPerspektiven kommen Filmschaffende, Produzent*innen, Verleiher, Festivals, Lehrende und Theoretiker*innen zu Wort.
Eure Ideen, Anregungen und Meinungen sind dabei jederzeit willkommen. Schreibt uns an: info@filmszene.koeln
Bild: Ausstellung „Take a Look inside“ von Miriam Gossing und Lina Sieckmann
Morgen beginnen die Kurzfilmtage Oberhausen. Zum ersten Mal in einer Online-Ausgabe. Es ist nun ein weiteres deutsches Festival – nach dem Dokfest München, das sein Programm im digitalen Raum, das heißt – nicht im Kino – stattfinden lässt. Wir können diese Tatsache als eine umstandsbezogene Konsequenz der Pandemie, als ein „Wenigstens das“ oder als einen natürlichen Schritt einer viel größeren Entwicklung deuten. Es gibt wie so oft unterschiedliche Sichtweisen auf ein und dieselbe Sache.
Als Magazin für die Filmszene in Köln wollen wir dieses Ereignis zum Anlass nehmen, ein wenig auszuschweifen, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen und natürlich in die Zukunft zu blicken. Die Zukunft als ein oftmals schwammiger, fiktiver Begriff, ist in der Zeit der absoluten Gegenwart der permanenten Bildproduktion und Informationsschwemme zu einem schwer fassbaren Sehnsuchtsort geworden. Im Falle des Kinos ein nostalgischer. Der sehnsuchtsvolle Blick in die Zukunft ist einer zurück. Eine lebendige Alternative scheint noch zu selten vorstellbar.
Sicher haben viele in den letzten Wochen den Wert des Analogen, der persönlichen Begegnung, des öffentlichen Ortes wieder zu schätzen gelernt. Eine Zoom-Party ist am Ende doch recht einsam. Einen Film auf dem Laptop zu schauen, ist etwas anderes als im Kino. Doch die Party kommt sicher zurück. Das Kino muss dagegen lauter werden, gerade weil es uns etwas höchst Ungewöhnliches, gar Anstrengendes abverlangt. Ruhe. Konzentration. Sammlung. Von der momentanen Warte aus, wo viele zusätzliche Stunden am Tag auf einen Laptopbildschirm starren, sei es aufgrund von Homeoffice oder Beschallung, gibt sich das Kino noch deutlicher als ein anachronistischer Ort zu erkennen. Die überall gepriesene Entschleunigung ist dem Kino als Sammlungsort von jeher inbegriffen. Über eine bestimmte Zeit lässt uns das Außen keine Optionen. Diese Tatsache ist Stärke und Schwäche zugleich. Wieder einmal kommt es auf die Perspektive an. Diese Perspektiven wollen wir abbilden und fragen:
Was ist und kann das Kino noch? Was ist wünschbar, denkbar und auch machbar? Welche Visionen gibt es bereits und welche entstehen durch Austausch? In unserem neuen Format KinoPerspektiven kommen Filmschaffende, Produzent*innen, Verleiher, Festivals, Lehrende und Theoretiker*innen zu Wort.
Eure Ideen, Anregungen und Meinungen sind dabei jederzeit willkommen. Schreibt uns an: info@filmszene.koeln