Allgemein Festival Filmszene Aktuell

Offener Protestbrief ehemaliger Mitarbeiter:innen

Das Film Festival Cologne (FFCGN) wird vom Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei, der Stadt Köln sowie der Film- und Medienstiftung NRW gefördert.

Am Abend des 25. September, wenige Stunden vor der Programm-Pressekonferenz, erschien ein offener Brief von neun ehemaligen Mitarbeiter:innen an die Förderer. Er ist anonym verfasst und richtig sich gezielt gegen Direktorin Martina Richter.

In dem Schreiben ist u. a. von Machtmissbrauch und einem Klima der Angst die Rede. Die Verfasser:innen verweisen auf die große Fluktuation des Personals beim Film Festival Cologne, was unbestritten ist, und sprechen von Mobbing und einer „toxischen“ Arbeitsatmosphäre. Richters Führungsstil sei “autoritär” und geprägt von einem “Mangel an Fehlerkultur, Misstrauen, Mikroaggressionen, Mikromanagement, Kontrollwahn und Willkür”.

Die ehemaligen Mitarbeitenden werfen Martina Richter unter anderem vor, nicht nur jeden Arbeitsschritt zu überwachen, sondern auch die Kommunikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untereinander.

Zudem soll sie laut des Briefes Scheinselbstständigkeiten befördert haben. Es wird ihr auch ein intransparenter Umgang mit öffentlichen Fördergeldern vorgeworfen.

Das Ziel des Schreibens sei nach eigenen Angaben der Wunsch, einen öffentlichen Diskurs über die Arbeitsbedingungen beim Festival anzustoßen. Darüber hinaus wird gefordert, dass das Festival als öffentlich gefördertes Projekt in eine mehrheitlich öffentliche Trägerschaft übergeht.

Martina Richter betonte im Rahmen der Pressekonferenz am 26. September, dass sie die Vorwürfe alle entkräften könne. Fakt ist, dass die die Mittelverwendung jedes Jahr dezidiert nicht nur von der Bezirksregierung Köln geprüft wird. Prüfberichte können vorlegt werden.

Eine Reaktion des Landes, der Film- und Medienstiftung oder der Stadt Köln gibt es bisher (27.9.2024, 18 Uhr) nicht.

Die Filmszene wird weiter berichten.

Andreas Füser

Titelbild: Martina Richter, Foto: FFCGN

Veranstalter*innen..