october, 2019

16oct18:30Vom Kommen, Gehen u. Bleiben – Filmische Geschichten der MigrationKURZFILME18:30 Odeon Kino Event Organized By: Köln im Film e.V. Art der Veranstaltung:Filmreihe

Event Details

„Man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kommen Menschen.“
Der viel zitierte Satz von Max Frisch aus dem Jahr 1965 bezog sich zwar auf die italienischen „Gastarbeiter“ in der Schweiz, gilt jedoch ebenso für die deutsche Situation der 1960er Jahre – und hat Aussagekraft bis heute.

Mit der fünftägigen Reihe nähern wir uns dem Thema Migration aus filmischer Sicht und legen den Schwerpunkt auf Kölner Geschichten. Dabei spannen wir den Bogen von der ersten „Gastarbeitergeneration“ in den 1960er Jahren – sie steht im Zentrum – bis zur heutigen Situation von Geflüchteten. Wie sahen und sehen Lebens- und Arbeitswelten von Migrant*innen aus? Wie ist ihr Blick auf das „fremde“ Land?

Das Programm umfasst Fernsehreportagen der sechziger und siebziger Jahre ebenso wie Produktionen der zweiten Einwanderergeneration; Dokumentationen und Spielfilme, nicht zuletzt von jungen Filmemacher*innen aus Köln setzen aktuelle Akzente.

Der Mensch lebt nicht vom Lohn allein
WDR 1961, 38 Min.
Regie: Dieter Ertel

Der „Bericht über unsere ausländischen Arbeiter“ ist ein frühes Dokument zur Thematik „Gastarbeiter“ im Fernsehen. Er zeigt die lebens- und Arbeitssituation ausländischer Arbeiter in Duisburg, Göppingen und Köln. War anfangs noch vom „Provisorium“ die Rede, heißt es im Kommentar 1961: „In Wahrheit stehen wir schon vor einer Einwanderungsfrage.“ In Perspektive und Sprachduktus zwar den sechziger Jahren verhaftet, verweist der Film zugleich auf Ursachen der Ausgrenzung und spricht mögliche
lösungen wie den Familiennachzug an.

Die Industrielle Reservearmee
D 1971, 36 Min.
Regie: Helma Sanders-Brahms

Das Filmessay zählt zu den frühen dokumentarischen Arbeiten von Helma Sanders-Brahms. Als Beispiel für politische Filmarbeit der siebziger Jahre greift „Die industrielle Reservearmee“ einen zentralen Begriff der marxistischen Wirtschaftstheorie auf und setzt ihn in konkreten Bezug zu den türkischen Ford-Arbeitern in Köln. Knappe Zwischentitel, O-Töne von Arbeitern und historische Einordnungen wechseln sich ab mit Zitaten aus dem „Kapital“ von Karl Marx. Dazu sind Bilder von Barackenlagern der „Gastarbeiter“, Arbeitern in Montagehallen und auf Baustellen montiert.

Deutschland ist wie ein Kühlschrank
WDR 1988, 28’55 Min.
Regie: Ooan Minh Phuong und Gert Monheim

In einem Brief an eine Freundin in Vietnam beschreibt Doan Minh Phuong als Stimme aus dem Off Beobachtungen und Erfahrungen in ihrem deutschen Alltag. Seit 1978 lebt sie in der Bundesrepublik und wundert sich noch immer über „Armut und Arbeitslose in einer reichen Gesellschaft“ und über die Ausgrenzung von Kindern und Alten. Dabei fließen auch Erfahrungen mit rassistischer Ablehnung anderer Vietnamesen und Vietnamesinnen ein, z.B. bei einem Besuch in Chorweiler und im Gespräch mit vier Jugendlichen, die sie bei sich aufgenommen hat. Das persönliche Zeitdokument wirft einen kritischen Blick auf die bundesdeutsche Gesellschaft der späten achtziger Jahre.

Time

(Wednesday) 18:30

Location

Odeon Kino

Organizer

Köln im Film e.V.

Tickets

Eintritt: 8,- € / 6,- €
Tel. 0221-313110

Webseite des Veranstalters

www.koeln-im-film.de

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