Vom 9. bis 11. Juni dieses Jahres fand die 2023er Ausgabe des Festivals „Visions of Iran“ im Filmforum im Museum Ludwig statt. Doch am Samstag, den 30. September, und Sonntag, den 1. Oktober, dieses Jahres, gibt es für Interessierte an gewohnter Stelle einen Nachschlag mit einer kleinen Sonderausgabe.
Stand bereits das Hauptfestival dieses Jahr unter dem Banner von „Frau, Leben, Freiheit“, dem Protestruf für weibliche Selbstbestimmung und gegen das restriktive Mullah-Regime, so knüpft die Sonderausgabe daran an und widmet sich neuen Perspektiven Iran-stämmiger Filmemacher*innen im Iran, Exil und Diaspora. Pro Tag werden zwei Filme gezeigt und in der Regel durch Filmgespräche eingeordnet und vertieft.
Am Samstag, den 30. September, beginnt das Ganze mit The Siren (2023) um 18 Uhr. Eine Co-Produktion zwischen Deutschland, Belgien, Frankreich und Luxemburg, an dem auch das Kölner TrickStudio Lutterbeck beteiligt war. Regisseurin Sepideh Farsi, die mittlerweile in Paris lebt, nutzt nämlich die Gattung des Animationsfilms, um vom Krieg zu erzählen. Vom im Westen eher weniger bekannten Iran-Irak-Krieg, um genau zu sein. Die Handlung spielt 1980, als Abadan, das Zentrum der iranischen Ölindustrie, von irakischen Truppen belagert wird. Der vierzehnjährige und sein Großvater harren in der attackierten Stadt aus, hoffen auf die Rückkehr von Omids älterem Bruder. Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch mit Drehbuchautor Djavad Javahery statt.
Um 20.30 Uhr folgt Endless Borders (2023). Die titelgebende Grenze des Films befindet sich zwischen dem Iran und Afghanistan. Dorthin, genauer gesagt in das Dorf Balutschestan, verschlägt es den Protagonisten Ahmad, einen Lehrer, der mit Berufsverbot belegt wurde. Doch auch im Quasi-Exil stößt der junge Idealist an ganz eigene Grenzen, als er sich für Geflüchtete aus Afghanistan engagiert und diese wiederum in Konflikt mit der einheimischen Bevölkerung geraten. Im Anschluss findet ein Gespräch statt.
Am Sonntag, den 1. Oktober, geht es mit der deutsch-iranischen Co-Produktion Leere Netze (2023) weiter. Regisseur Behrooz Karamizade lebt in Berlin, seinen Debütfilm produzierten unter anderem das ZDF und arte mit. Amir heuert bei Fischern an, um sich seine Hochzeit leisten zu können. Seine harte Arbeit hat nicht nur berufliche Erfolge, sondern auch unerwünschte Nebenwirkungen, als der fähige junge Mann in die dunklen Seiten des Geschäfts abrutscht, die Kaviar-Wilderei. Der Regisseur ist für ein Publikumsgespräch anwesend. Im Anschluss gibt es zudem ein Expertengespräch zur Situation des Kaspischen Meeres.
Denn Abschluss um 19 Uhr macht das Drama Leila’s Brothers (2022). Das 167-minütige Familienepos von Saeed Roustaee erzählt von der titelgebenden Protagonistin, ihren vier erwachsenen Brüdern und ihren Eltern. Sie alle träumen von einer besseren beruflichen und sozialen Zukunft, sie alle benötigen jedoch das entsprechende Geld, um diesen Traum verwirklichen zu können. Mit iranischen Stars besetzt erzählt Leila’s Brothers von den gesellschaftlichen und monetären Auswirkungen, die das patriarchale Regime, die Korruption innerhalb des Iran, aber auch die westlichen Sanktionen für die Zivilbevölkerung haben.
Alle weiteren Infos zum Programm und zum Ticketerwerb gibt es auf der Homepage des Festivals.
Vom 9. bis 11. Juni dieses Jahres fand die 2023er Ausgabe des Festivals „Visions of Iran“ im Filmforum im Museum Ludwig statt. Doch am Samstag, den 30. September, und Sonntag, den 1. Oktober, dieses Jahres, gibt es für Interessierte an gewohnter Stelle einen Nachschlag mit einer kleinen Sonderausgabe.
Stand bereits das Hauptfestival dieses Jahr unter dem Banner von „Frau, Leben, Freiheit“, dem Protestruf für weibliche Selbstbestimmung und gegen das restriktive Mullah-Regime, so knüpft die Sonderausgabe daran an und widmet sich neuen Perspektiven Iran-stämmiger Filmemacher*innen im Iran, Exil und Diaspora. Pro Tag werden zwei Filme gezeigt und in der Regel durch Filmgespräche eingeordnet und vertieft.
Am Samstag, den 30. September, beginnt das Ganze mit The Siren (2023) um 18 Uhr. Eine Co-Produktion zwischen Deutschland, Belgien, Frankreich und Luxemburg, an dem auch das Kölner TrickStudio Lutterbeck beteiligt war. Regisseurin Sepideh Farsi, die mittlerweile in Paris lebt, nutzt nämlich die Gattung des Animationsfilms, um vom Krieg zu erzählen. Vom im Westen eher weniger bekannten Iran-Irak-Krieg, um genau zu sein. Die Handlung spielt 1980, als Abadan, das Zentrum der iranischen Ölindustrie, von irakischen Truppen belagert wird. Der vierzehnjährige und sein Großvater harren in der attackierten Stadt aus, hoffen auf die Rückkehr von Omids älterem Bruder. Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch mit Drehbuchautor Djavad Javahery statt.
Um 20.30 Uhr folgt Endless Borders (2023). Die titelgebende Grenze des Films befindet sich zwischen dem Iran und Afghanistan. Dorthin, genauer gesagt in das Dorf Balutschestan, verschlägt es den Protagonisten Ahmad, einen Lehrer, der mit Berufsverbot belegt wurde. Doch auch im Quasi-Exil stößt der junge Idealist an ganz eigene Grenzen, als er sich für Geflüchtete aus Afghanistan engagiert und diese wiederum in Konflikt mit der einheimischen Bevölkerung geraten. Im Anschluss findet ein Gespräch statt.
Am Sonntag, den 1. Oktober, geht es mit der deutsch-iranischen Co-Produktion Leere Netze (2023) weiter. Regisseur Behrooz Karamizade lebt in Berlin, seinen Debütfilm produzierten unter anderem das ZDF und arte mit. Amir heuert bei Fischern an, um sich seine Hochzeit leisten zu können. Seine harte Arbeit hat nicht nur berufliche Erfolge, sondern auch unerwünschte Nebenwirkungen, als der fähige junge Mann in die dunklen Seiten des Geschäfts abrutscht, die Kaviar-Wilderei. Der Regisseur ist für ein Publikumsgespräch anwesend. Im Anschluss gibt es zudem ein Expertengespräch zur Situation des Kaspischen Meeres.
Denn Abschluss um 19 Uhr macht das Drama Leila’s Brothers (2022). Das 167-minütige Familienepos von Saeed Roustaee erzählt von der titelgebenden Protagonistin, ihren vier erwachsenen Brüdern und ihren Eltern. Sie alle träumen von einer besseren beruflichen und sozialen Zukunft, sie alle benötigen jedoch das entsprechende Geld, um diesen Traum verwirklichen zu können. Mit iranischen Stars besetzt erzählt Leila’s Brothers von den gesellschaftlichen und monetären Auswirkungen, die das patriarchale Regime, die Korruption innerhalb des Iran, aber auch die westlichen Sanktionen für die Zivilbevölkerung haben.
Alle weiteren Infos zum Programm und zum Ticketerwerb gibt es auf der Homepage des Festivals.
Nils Bothmann