Vom 7. bis 9. Februar 2025 findet im Filmhaus Köln das Filmfestival „Where the Wind Scatters Seeds“ statt. Dieses dreitägige Festival präsentiert ein sorgfältig kuratiertes Filmprogramm, das in interdisziplinärer Zusammenarbeit entstanden ist.
Im Mittelpunkt stehen die Themen Erinnerung, Entfremdung und radikale Solidarität. Ziel ist es, mittels Film die koloniale Gewalt und deren Auswirkungen auf unser Selbstverständnis, Gemeinschaftsgefühl sowie unser Empfinden von Zeit und Raum zu hinterfragen und darüber hinaus neue Perspektiven zu entwickeln. Ergänzt wird das Filmprogramm durch alternative Medienformen wie gemeinsames Essen, Musik, eine interaktive Zeichenecke und einen heilenden Gesprächskreis, wodurch das Kino zu einem Raum für ursprüngliche Formen der Zugehörigkeit transformiert wird. Das Festival reflektiert über das Wesen von Heimat – ihre Präsenz, ihre Bedeutung und die Leere, die sie in ihrer Abwesenheit hinterlässt. Die gezeigten Werke untersuchen den Akt des Erinnerns und verwandeln Archive in dynamische Räume für Widerstand, Rückgewinnung und Prozesse des Verlernens.
Anlass für das Programm war die Ausschreibung „New Curators“ des Filmhaus Köln und der Akademie der Künste der Welt, das sich an junge angehende Filmkurator:innen richtete. Schaho Balbas, Vincent E., Idil Xaashi Hassan, Julia Jesionek, Lan Mi Lê, Polina Resnianska, Sarah Savalanpour, Shadi Tabibzadeh und Safiya Yon wurden dafür ausgewählt und entwickelten in den letzten Wochen das dreitägige Programm. Unterstützt wurden sie dabei von internationalen Kurator:innen und Mentor:innen, die praktische Erfahrungen und tiefgehende Einblicke in die Programmgestaltung mitbringen.
Im Oktober fanden dazu drei intensive Workshoptage statt, geleitet von den Mentor:innen Ala Younis – aktuelle künstlerische Leiterin der AdKdW, Madhusree Dutta – Filmemacherin und ehemalige Leiterin der AdkdW sowie Mohamed A. Gawad – Filmemacher, Kurator und Editor.
Weitere Sessions folgten mit Rehana Esmail. Sie ist unabhängige Filmemacherin und Forscherin und leitet die Plattform Cinelogue, eine kollaborative, kuratierte Film-Streaming-Plattform, die kritisches Kino und Dialog fördert. Daneben die Kuratorin und Filmwissenschaftlerin Karina Griffith. Die künstlerische Lehrkraft am Institut für Kunst im Kontext der Universität der Künste Berlin setzt sich in ihren filmischen Arbeiten und Installationen mit Themen wie Angst und Fantasie auseinander, insbesondere in Bezug auf Zugehörigkeit. Ein zentrales Anliegen ihrer Arbeit ist es, die Komplexität von Identität und die Perspektive von Migrant:innen zu beleuchten, was auch auf das Programm an diesem Wochenende zutrifft.
Die Teilnehmenden kommen aus den unterschiedlichsten Kontexten, einige sind selbst Filmemacher:innen, wie z. B. Julia Jesionek. Ihr Fokus liegt auf Animationsfilm, zuletzt war sie mit ihrem Abschlussfilm „Everythingness“ für den deutschen Kurzfilmpreis nominiert. Zusammen mit Polina Resnianska hat sie den ersten Tag kuratiert. In zwei Blöcken zeigen sie Arbeiten, die sich mit dem Heimatbegriff und Verortung beschäftigen.
Programmübersicht:
- Tag 1: (DIS)LOCATION WITHIN (7. Februar 2025, 18:00 Uhr)
An diesem Tag werden das Thema Heimat und die von uns bewohnten Räume beleuchtet. Durch verschiedene Medien wie Zeichnungen, Stickereien, Collagen und Found Footage werden Erinnerungen aus verborgenen intimen Räumen hervorgeholt und transkulturelle Gemeinsamkeiten entdeckt. adkdw.org
- Tag 2: Our Eyes Have Exhausted the Vocabulary of Death (8. Februar 2025, 15:00 Uhr)
Dieser Programmpunkt widmet sich der Reflexion über die Verluste durch Migration – zerrissene Heimaten, zurückgelassene Angehörige und unterbrochene soziale Gefüge. Durch den kreativen Umgang mit Lücken in Archiven verwandeln diese Filme Abwesenheit in einen fruchtbaren Boden für die Rekonstruktion von Geschichten und bereichern sowohl das persönliche als auch das kollektive Gedächtnis. adkdw.org
- Tag 3: Radical Kinship: Reimagining Communities Through Solidarity (9. Februar 2025, 15:00 Uhr)
Am Abschlusstag steht die radikale Solidarität im Vordergrund. Es werden Gemeinschaften neu gedacht und die Bedeutung von Zugehörigkeit und Unterstützung innerhalb verschiedener Gemeinschaften erforscht.
Für weitere Informationen und zur Ticketbuchung besuchen Sie bitte die Website des Filmhaus Köln.
Von Sandra Riedmair
Vom 7. bis 9. Februar 2025 findet im Filmhaus Köln das Filmfestival „Where the Wind Scatters Seeds“ statt. Dieses dreitägige Festival präsentiert ein sorgfältig kuratiertes Filmprogramm, das in interdisziplinärer Zusammenarbeit entstanden ist.
Im Mittelpunkt stehen die Themen Erinnerung, Entfremdung und radikale Solidarität. Ziel ist es, mittels Film die koloniale Gewalt und deren Auswirkungen auf unser Selbstverständnis, Gemeinschaftsgefühl sowie unser Empfinden von Zeit und Raum zu hinterfragen und darüber hinaus neue Perspektiven zu entwickeln. Ergänzt wird das Filmprogramm durch alternative Medienformen wie gemeinsames Essen, Musik, eine interaktive Zeichenecke und einen heilenden Gesprächskreis, wodurch das Kino zu einem Raum für ursprüngliche Formen der Zugehörigkeit transformiert wird. Das Festival reflektiert über das Wesen von Heimat – ihre Präsenz, ihre Bedeutung und die Leere, die sie in ihrer Abwesenheit hinterlässt. Die gezeigten Werke untersuchen den Akt des Erinnerns und verwandeln Archive in dynamische Räume für Widerstand, Rückgewinnung und Prozesse des Verlernens.
Anlass für das Programm war die Ausschreibung „New Curators“ des Filmhaus Köln und der Akademie der Künste der Welt, das sich an junge angehende Filmkurator:innen richtete. Schaho Balbas, Vincent E., Idil Xaashi Hassan, Julia Jesionek, Lan Mi Lê, Polina Resnianska, Sarah Savalanpour, Shadi Tabibzadeh und Safiya Yon wurden dafür ausgewählt und entwickelten in den letzten Wochen das dreitägige Programm. Unterstützt wurden sie dabei von internationalen Kurator:innen und Mentor:innen, die praktische Erfahrungen und tiefgehende Einblicke in die Programmgestaltung mitbringen.
Im Oktober fanden dazu drei intensive Workshoptage statt, geleitet von den Mentor:innen Ala Younis – aktuelle künstlerische Leiterin der AdKdW, Madhusree Dutta – Filmemacherin und ehemalige Leiterin der AdkdW sowie Mohamed A. Gawad – Filmemacher, Kurator und Editor.
Weitere Sessions folgten mit Rehana Esmail. Sie ist unabhängige Filmemacherin und Forscherin und leitet die Plattform Cinelogue, eine kollaborative, kuratierte Film-Streaming-Plattform, die kritisches Kino und Dialog fördert. Daneben die Kuratorin und Filmwissenschaftlerin Karina Griffith. Die künstlerische Lehrkraft am Institut für Kunst im Kontext der Universität der Künste Berlin setzt sich in ihren filmischen Arbeiten und Installationen mit Themen wie Angst und Fantasie auseinander, insbesondere in Bezug auf Zugehörigkeit. Ein zentrales Anliegen ihrer Arbeit ist es, die Komplexität von Identität und die Perspektive von Migrant:innen zu beleuchten, was auch auf das Programm an diesem Wochenende zutrifft.
Die Teilnehmenden kommen aus den unterschiedlichsten Kontexten, einige sind selbst Filmemacher:innen, wie z. B. Julia Jesionek. Ihr Fokus liegt auf Animationsfilm, zuletzt war sie mit ihrem Abschlussfilm „Everythingness“ für den deutschen Kurzfilmpreis nominiert. Zusammen mit Polina Resnianska hat sie den ersten Tag kuratiert. In zwei Blöcken zeigen sie Arbeiten, die sich mit dem Heimatbegriff und Verortung beschäftigen.
Programmübersicht:
An diesem Tag werden das Thema Heimat und die von uns bewohnten Räume beleuchtet. Durch verschiedene Medien wie Zeichnungen, Stickereien, Collagen und Found Footage werden Erinnerungen aus verborgenen intimen Räumen hervorgeholt und transkulturelle Gemeinsamkeiten entdeckt. adkdw.org
Dieser Programmpunkt widmet sich der Reflexion über die Verluste durch Migration – zerrissene Heimaten, zurückgelassene Angehörige und unterbrochene soziale Gefüge. Durch den kreativen Umgang mit Lücken in Archiven verwandeln diese Filme Abwesenheit in einen fruchtbaren Boden für die Rekonstruktion von Geschichten und bereichern sowohl das persönliche als auch das kollektive Gedächtnis. adkdw.org
Am Abschlusstag steht die radikale Solidarität im Vordergrund. Es werden Gemeinschaften neu gedacht und die Bedeutung von Zugehörigkeit und Unterstützung innerhalb verschiedener Gemeinschaften erforscht.
Für weitere Informationen und zur Ticketbuchung besuchen Sie bitte die Website des Filmhaus Köln.
Von Sandra Riedmair