Es ist wieder soweit, die Berlinale beginnt. Unter neuer Leitung und einigen Änderungen in den Sektionen, ist doch vieles gleich geblieben. Kölner Filme zum Beispiel sind auch dieses Jahr wieder vertreten, darunter ein Debüt, das rein ästhetisch erst einmal viel verspricht. SIRENS CALL von Miri Ian Gossing und Lina Sieckmann ist der Debürfilm des Duos, das bekannt ist für schillernde Oberflächen und obskure Orte. Produziert wurde der Film von Filmfaust, die daneben auch noch den zweiten Film von Mehmet Akif Büyükatalay – HYSTERIA – präsentiert, der 2019 mit seinem Abschlussfilm ORAY die Perspektive Deutsches Kino gewann.

Hier ein Überblick zu allen „Köln-Filmen“ auf der Berlinale 2025:

HYSTERIA

HYSTERIA ist ein Film-im-Film-Thriller-Drama: An einem Filmset wird ein verbrannter Koran gefunden, was die Dreharbeiten aus der Bahn wirft und die Crew in Aufruhr versetzt. Im Zentrum steht die Praktikantin Elif, die in ein gefährliches Spiel aus Geheimnissen, Anschuldigungen und Lügen hineingezogen wird. Genre-Elemente und überraschende Wendungen spielen die Dynamiken gesellschaftlicher Hysterie durch und bieten eine Reflexion über die Macht der Bilder in Zeiten der Aufmerksamkeitsökonomie. Der Film feiert Premiere am Samstag den 15. Februar im Zoo Palast.

HYSTERIA von Mehmet Akif Büyükatalay, Foto: Filmfaust

ICH WILL ALLES. HILDEGARD KNEF.

Ebenfalls im Panorama wird die Dokumentation ICH WILL ALLES. HILDEGARD KNEF. von Luzia Schmid gezeigt. Der Film zeichnet anhand von Archivmaterial und Interviews aus sechs Jahrzehnten das facettenreiche Leben der berühmten Sängerin und Schauspielerin Hnach. Produziert wurde die Dokumentation von der zero one Film.

SIRENCS CALL

Nachdem Miri Ian Gossing und Lina Sieckmann bereits mir diversen kurzen Experimentalfilmen auf internationalen Festivals liefen, folgt nun der erste Langfilm. SIRENS CALL ist ein Road Movie in die Welt der Meerjungfrauen-Subkultur. Der Film folgt der Sirene Una auf ihrer Reise durch eine postmoderne, ausgetrocknete Welt. Una führt ein nomadisches Leben und sucht nach Selbstfindung und Gleichgesinnten. Ihre Reise führt sie durch amerikanische Diners, schimmernde Hotelzimmer und auf einen Roadtrip mit der jungen Moth. Gemeinsam treffen sie auf eine Gruppe von Meereswesen in Portland, die sich sowohl dem Aktivismus als auch der Selbstfürsorge widmen und die Vision eines hybriden Daseins abseits der Konsumkultur neu interpretieren. Der Film lotete die Grenzen der Genres aus und bietet eine experimentelle Plattform für neue Lebens- und Seinsformen. Sirens Call wird am Freitag den 14. Februar ums 17:45 im Delphi Filmpalast Premiere feiern.

DER KUSS DES GRASHÜPFERS

Ebenfalls im Forum wird das magisch-realistische Vater-Sohn-Drama DER KUSS DES GRASHÜPFERS des Kölner Regisseurs Elmár Imánov präsentiert. Produziert wurde das Werk von der Kölner Produktionsfirma Color of May unter der Leitung von Produzentin Eva Blondiau. Sowohl Imánov als auch Blondiau sind Absolventen der ifs Internationale Filmschule Köln.

KÖLN 75

In der Sektion Berlinale Special Gala feiert der Film KÖLN 75 von Regisseur Ido Fluk seine Weltpremiere. Der Film erzählt die wahre Geschichte der 18-jährigen Vera Brandes, die 1975 das legendäre „Köln Concert“ des Jazzpianisten Keith Jarrett organisierte. Trotz zahlreicher Hindernisse wurde dieses improvisierte Konzert zu einer der meistverkauften Jazzplatten aller Zeiten. Mala Emde verkörpert Vera Brandes, während John Magaro die Rolle von Keith Jarrett übernimmt. Produziert wurde der Film von der Berliner Produktionsfirma One Two Films unter der Leitung von Sol Bondy und Fred Burle.

Tickets gibt’s immer drei oder zwei Tage vor der Veranstaltung auf der Seite der Berlinale.

Von Sandra Riedmair

Titelbild: SIRENS CALL, Foto: © GossingSieckmann / filmfaust / Kochmann

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