Was einst in fünf Räumen begann, ist heute ein fester Bestandteil der deutschen Filmausbildung: Die ifs Internationale Filmschule Köln feiert ihr 25-jähriges Bestehen – und mit ihr eine Erfolgsgeschichte, die gleichermaßen von Vision, Wandel und Vernetzung geprägt ist. Beim Jubiläum am 8. April 2025 wurde nicht nur auf die Anfänge zurückgeblickt, sondern auch der zehnte Abschlussjahrgang des Bachelorstudiengangs Film gefeiert – mit Reden, Projektpräsentationen und einer geballten Ladung filmischer Zukunft. Ein Blick zurück nach vorn.
Von Jonas Neldner.
Räume? Wo wir hinfahren, brauchen wir keine – Räume! So oder so ähnlich könnte ein Erstgespräch vor mehr als 25 Jahren stattgefunden haben, als es darum ging, die ifs Internationale Filmschule Köln zu gründen. Und dennoch, so zumindest der Zeitreisen-Logik von Doc Brown folgend, kann es natürlich auch gänzlich anders gekommen sein, aber auch die Vergangenheit bzw. Zukunft dieses Textes ist eine spannende, weil die damalige ifs tatsächlich in lediglich fünf Räumen Platz genommen hat. Damals noch in der Sankt-Apern-Straße, bevor sie dann nach einem 14 Jahre langem Aufenthalt in der Werderstraße seit 2015 in der Schanzenstraße in Mühlheim ihr bis heute anhaltendes Heim gefunden hat. Und am 8. April 2025 gab es dann 25 Jahre Jubiläum zu feiern und auch den Abschluss des 10. Jahrgangs im Bachelorstudiengang Film.
Vor den Feierlichkeiten am Abend begann der Tag mit Begrüßungsreden von Brigitta von Bülow (Bürgermeisterin der Stadt Köln), Walid Nakschbandi (Geschäftsführer der Film- und Medienstiftung NRW) und Nadja Radojevic (Geschäftsführerin ifs Internationale Filmschule Köln). Vor dem gemeinsamen Anstoßen und Zusammenkommen von ifs-Alumni, Weggefährt:innen und Gäst:innen wurden im ifs-Kino Trailer, Pitches und Projektpräsentationen der Jetzt-Alumni gezeigt und mit kurzen Q&A-Runden abgerundet. Und die dabei gebotene Bandbreite von VFX-Projekten, Szenenbildkonzepten, Dramen, Dokumentar- und Spielfilmen gliedert sich nahtlos in den Trailer zur Rückschau der ifs ein. Grund genug, einmal auf die Vergangenheit der ifs zu blicken.
Walid Nakschbandi (Geschäftsführer der Film- und Medienstiftung NRW), Nadja Radojevic (Geschäftsführerin ifs Internationale Filmschule Köln) und Brigitta von Bülow (Bürgermeisterin der Stadt Köln), Foto: ifs.
Auf Initiative der Landesregierung Nordrhein-Westfalen und der Film- und Medienstiftung NRW wurde die ifs Internationale Filmschule Köln im Jahr 2000 gegründet und verfolgte das Ziel, eine praxisorientierte Ausbildungsinstitution für den Filmnachwuchs zu schaffen und in Branchennähe zu operieren. Nun beißt sich ein abgeändertes Zurück in die Zukunft-Zitat mit einem Verweis auf ein Bibelzitat, aber 2001 machte den Beginn dennoch das Drehbuchstudium. Ein Jahr danach kamen mit Regie und Produktion zwei weitere Gewerke dazu.
Vernetzung am Puls der Zeit
Die enge Vernetzung von Film und Medien war von Beginn an ein wichtiger Eckpfeiler für die ifs, der entscheidene Meilenstein folgte dann 2004. Mit der offiziellen Kooperation mit der Technischen Hochschule Köln (TH Köln), ist es für die ifs möglich gemacht, staatlich anerkannten Bachelor- und Masterabschlüsse zu verleihen, wodurch die ifs die erste deutsche Filmhochschule wurde, an der es möglich ist, einen BA Film zu studieren. So wuchs nicht nur die akademische Anerkennung der ifs, sondern auch die Weiterentwicklungsperspektiven des Studienangebots. Teil dessen sind beispielsweise die – es wird gemunkelt von Student:innen weniger beliebten – Medienwissenschaftlichen Module.
In den Jahren 2006 bis 2010 wuchs das Profil der Filmschule schnell, und so kamen die Bachelorstudiengänge Kamera, Editing Bild & Ton, Szenenbild und VFX & Animation hinzu, die damit das bis heute bestehende BA Film-Paket schnüren und alle zwei Jahre beginnen. Ergänzend wurden auch die ersten Masterstudiengänge eingeführt, was die ifs auch eng mit der Film- und Fernsehbranche zusammenführte und bis heute anhaltende Kooperation mit Netflix, RTL, Warner Brothers, dem WDR und Prime Video entstehen ließ.
Innovative neue Studiengänge
In ihrer Begrüßungsrede zum Auftakt der Jubiläumsveranstaltung erwähnte Nadja Radojevic, die seit 2020 Geschäftsführerin der ifs ist und nach 18 Jahren die vorherige Geschäftsführerin, Simone Stewens, ablöste, dass die ifs auch immer auf aktuelle (Medien-)Trends und -Entwicklungen schaut, um das Programm danach auszurichten – in diesem Fall, ganz aktuell, eine derzeit laufende Weiterbildung zum Thema KI in Medien an der ifs. In den 2010er-Jahren noch wurden deshalb die Masterstudiengänge Digital Narratives und 3D Animation for Film & Games (letztere in Kooperation mit dem Cologne Game Lab) entwickelt, um verstärkt das Geschichtenerzählen auch mit technologischen Entwicklungen zu ermöglichen – Betonung von ‘mit’.
2019 beweist die ifs mit dem European Showrunner Programme einmal mehr, dass Filmschule nicht bloß Dokumentar- und Spielfilme meint, sondern auch, dass die Serienlandschaft (Europas) großes Potential birgt. Das Programm richtet sich an angehende Showrunner:innen und Produzent:innen, die sich für Serienformate für den europäischen Markt spezialisieren möchten. Die beiden Weiterentwicklungen Masterclass Non-Fiction und Entertainment Producing erweitern das Angebot für erfahrene Medienschaffende, die ihre Kompetenzen vertiefen wollen und auch networken möchten.
And just like that sind 25 Jahre vergangen. In den Jahren dazwischen erhielten zahlreiche ifs-Alumni, -Studierende und -Profs namhafte Auszeichnungen, darunter beispielsweise den Student Academy Award für “Die Schaukel des Sargmachers” (2011) und zuletzt den Grimme Preis für ifs-Alumna Zoe Magdalena, Headautorin der Serie “Hungry” (2024) und die Absolventin Zoé Dumas wurde für ihre Kameraarbeit am Abschlussfilm “El Mártir” (2023) mit dem 1. Female Gaze – CineOne & sPOTTlight Nachwuchspreis für Bildgestalter*innen in NRW beim Internationalen Frauen Film Fest Dortmund+Köln ausgezeichnet.
Laura Palmer lehrt uns in 25 Jahre-Schritten zu denken. Also dann, I’ll see you again in 25 years, ifs.
Die Abschlussarbeiten wurden anschließend im Cinedom präsentiert. Foto: ifs
Was einst in fünf Räumen begann, ist heute ein fester Bestandteil der deutschen Filmausbildung: Die ifs Internationale Filmschule Köln feiert ihr 25-jähriges Bestehen – und mit ihr eine Erfolgsgeschichte, die gleichermaßen von Vision, Wandel und Vernetzung geprägt ist. Beim Jubiläum am 8. April 2025 wurde nicht nur auf die Anfänge zurückgeblickt, sondern auch der zehnte Abschlussjahrgang des Bachelorstudiengangs Film gefeiert – mit Reden, Projektpräsentationen und einer geballten Ladung filmischer Zukunft. Ein Blick zurück nach vorn.
Von Jonas Neldner.
Räume? Wo wir hinfahren, brauchen wir keine – Räume! So oder so ähnlich könnte ein Erstgespräch vor mehr als 25 Jahren stattgefunden haben, als es darum ging, die ifs Internationale Filmschule Köln zu gründen. Und dennoch, so zumindest der Zeitreisen-Logik von Doc Brown folgend, kann es natürlich auch gänzlich anders gekommen sein, aber auch die Vergangenheit bzw. Zukunft dieses Textes ist eine spannende, weil die damalige ifs tatsächlich in lediglich fünf Räumen Platz genommen hat. Damals noch in der Sankt-Apern-Straße, bevor sie dann nach einem 14 Jahre langem Aufenthalt in der Werderstraße seit 2015 in der Schanzenstraße in Mühlheim ihr bis heute anhaltendes Heim gefunden hat. Und am 8. April 2025 gab es dann 25 Jahre Jubiläum zu feiern und auch den Abschluss des 10. Jahrgangs im Bachelorstudiengang Film.
Vor den Feierlichkeiten am Abend begann der Tag mit Begrüßungsreden von Brigitta von Bülow (Bürgermeisterin der Stadt Köln), Walid Nakschbandi (Geschäftsführer der Film- und Medienstiftung NRW) und Nadja Radojevic (Geschäftsführerin ifs Internationale Filmschule Köln). Vor dem gemeinsamen Anstoßen und Zusammenkommen von ifs-Alumni, Weggefährt:innen und Gäst:innen wurden im ifs-Kino Trailer, Pitches und Projektpräsentationen der Jetzt-Alumni gezeigt und mit kurzen Q&A-Runden abgerundet. Und die dabei gebotene Bandbreite von VFX-Projekten, Szenenbildkonzepten, Dramen, Dokumentar- und Spielfilmen gliedert sich nahtlos in den Trailer zur Rückschau der ifs ein. Grund genug, einmal auf die Vergangenheit der ifs zu blicken.
Auf Initiative der Landesregierung Nordrhein-Westfalen und der Film- und Medienstiftung NRW wurde die ifs Internationale Filmschule Köln im Jahr 2000 gegründet und verfolgte das Ziel, eine praxisorientierte Ausbildungsinstitution für den Filmnachwuchs zu schaffen und in Branchennähe zu operieren. Nun beißt sich ein abgeändertes Zurück in die Zukunft-Zitat mit einem Verweis auf ein Bibelzitat, aber 2001 machte den Beginn dennoch das Drehbuchstudium. Ein Jahr danach kamen mit Regie und Produktion zwei weitere Gewerke dazu.
Vernetzung am Puls der Zeit
Die enge Vernetzung von Film und Medien war von Beginn an ein wichtiger Eckpfeiler für die ifs, der entscheidene Meilenstein folgte dann 2004. Mit der offiziellen Kooperation mit der Technischen Hochschule Köln (TH Köln), ist es für die ifs möglich gemacht, staatlich anerkannten Bachelor- und Masterabschlüsse zu verleihen, wodurch die ifs die erste deutsche Filmhochschule wurde, an der es möglich ist, einen BA Film zu studieren. So wuchs nicht nur die akademische Anerkennung der ifs, sondern auch die Weiterentwicklungsperspektiven des Studienangebots. Teil dessen sind beispielsweise die – es wird gemunkelt von Student:innen weniger beliebten – Medienwissenschaftlichen Module.
In den Jahren 2006 bis 2010 wuchs das Profil der Filmschule schnell, und so kamen die Bachelorstudiengänge Kamera, Editing Bild & Ton, Szenenbild und VFX & Animation hinzu, die damit das bis heute bestehende BA Film-Paket schnüren und alle zwei Jahre beginnen. Ergänzend wurden auch die ersten Masterstudiengänge eingeführt, was die ifs auch eng mit der Film- und Fernsehbranche zusammenführte und bis heute anhaltende Kooperation mit Netflix, RTL, Warner Brothers, dem WDR und Prime Video entstehen ließ.
Innovative neue Studiengänge
In ihrer Begrüßungsrede zum Auftakt der Jubiläumsveranstaltung erwähnte Nadja Radojevic, die seit 2020 Geschäftsführerin der ifs ist und nach 18 Jahren die vorherige Geschäftsführerin, Simone Stewens, ablöste, dass die ifs auch immer auf aktuelle (Medien-)Trends und -Entwicklungen schaut, um das Programm danach auszurichten – in diesem Fall, ganz aktuell, eine derzeit laufende Weiterbildung zum Thema KI in Medien an der ifs. In den 2010er-Jahren noch wurden deshalb die Masterstudiengänge Digital Narratives und 3D Animation for Film & Games (letztere in Kooperation mit dem Cologne Game Lab) entwickelt, um verstärkt das Geschichtenerzählen auch mit technologischen Entwicklungen zu ermöglichen – Betonung von ‘mit’.
2019 beweist die ifs mit dem European Showrunner Programme einmal mehr, dass Filmschule nicht bloß Dokumentar- und Spielfilme meint, sondern auch, dass die Serienlandschaft (Europas) großes Potential birgt. Das Programm richtet sich an angehende Showrunner:innen und Produzent:innen, die sich für Serienformate für den europäischen Markt spezialisieren möchten. Die beiden Weiterentwicklungen Masterclass Non-Fiction und Entertainment Producing erweitern das Angebot für erfahrene Medienschaffende, die ihre Kompetenzen vertiefen wollen und auch networken möchten.
And just like that sind 25 Jahre vergangen. In den Jahren dazwischen erhielten zahlreiche ifs-Alumni, -Studierende und -Profs namhafte Auszeichnungen, darunter beispielsweise den Student Academy Award für “Die Schaukel des Sargmachers” (2011) und zuletzt den Grimme Preis für ifs-Alumna Zoe Magdalena, Headautorin der Serie “Hungry” (2024) und die Absolventin Zoé Dumas wurde für ihre Kameraarbeit am Abschlussfilm “El Mártir” (2023) mit dem 1. Female Gaze – CineOne & sPOTTlight Nachwuchspreis für Bildgestalter*innen in NRW beim Internationalen Frauen Film Fest Dortmund+Köln ausgezeichnet.
Laura Palmer lehrt uns in 25 Jahre-Schritten zu denken. Also dann, I’ll see you again in 25 years, ifs.