Letztes Jahr gab es „Zuckerbot und Peitsche“ zum 31. Geburtstag des Filmclub 813, dieses Jahr feiert die Kölner Programm-Kino-Institution ihr Bestehen mit einem zweitätigen Filmfest am 12. und 13. Januar im Kino in der Brücke. Für den solidarischen Eintrittspreis von 8,13 Europa können Filmfreunde in das Jahr 1967 eintauchen und an zwei Filmabenden schauen, was dort in verschiedenen Erdteilen los war.
Den Anfang machen heimische Gefilde, wenn Heißes Pflaster Köln (1967) gezeigt wird. Unter der Regie vom einschlägig bekannten Ernst Hofbauer (Schuldmächen-Report, 1970), produziert von der ebenso einschlägig bekannten Firma Lisa-Film, imaginiert dieser „Sittenreißer“ das Köln der 1960er als kriminellen Sündenpfuhl, in dem sich einheimische Zuhälter und Wiener Konkurrenz einen Gangkrieg um die besten Pfründe der Stadt liefern. Die lokale Jugend derweil randaliert und raubt die Altvorderen aus, auf der Suche nach Geld für Alkohol und andere ungeziemliche Freuden.
Ergänzt wird dies um Maran Gossovs 13-Minüter Und dann bye bye (1966), der die deutsche Jugendkultur der Swinging Sixties realistischer zeichnet. Es geht um das Dilemma eines Beatmusik-Fans aus Schwabingen, dessen lange Haare zwecks Erlangung einer Lehrstelle abgeschnitten werden sollen. Außerdem gibt es die „tönende Wochenschau“ vom 25. August 1967, die weitere Einblicke in den damaligen Zeitgeist liefert.
Am Freitag ist 48 Stunden bis Acapulco (1967) vom kürzlich verstorbenen Regierebellen Klaus Lemke der Hauptfilm des Abends. Ein am Genrekino interessiertes Stück über einen Draufgänger, der mit seiner Geliebten Firmengeheimnisse seines Schwiegervaters in spe in der titelgebenden Stadt zu Geld machen will. Doch dort muss er feststellen, dass er nur ein kleiner Fisch in einem großen Haifischbecken ist und erlebt turbulente 48 Stunden.
Als Darsteller waren Regisseur Lemke und seine Hauptdarsteller*innen Dieter Geissler und Monika Zinnenberg in jenem Jahr auch in Galaxis (1967) von Rudolf Thome zu sehen. Der 14-Minüter über Machtverhältnisse bei der Partnerwahl und Geschlechterrollen ist an jenem Abend ebenso zu sehen wie die „tönende Wochenschau“ vom 24. November 1967.
An beiden Abenden ist auch Schauspielerin Monika Zinnenberg zu Gast, die 1967 nicht nur in Galaxis und 48 Stunden bis Acapulco zu sehen war, sondern auch als Vera in Heißes Pflaster Köln sowie drei weiteren Spielfilmen, darunter Thomes Mädchen Mädchen. Der Filmclub bezeichnet sie als „Gesicht einer Zeit, Begehren erweckende Projektion“, deren Schauspielkarriere 1970 endete, ehe sie erst als Second-Unit-Regisseurin verdingte und von 1990 an eine erfolgreiche Zweitkarriere als TV-Regisseurin startete.
Also: Partyhütchen an und ab zur Geburtstagsparty mit Special Guest und vielen Zeitdokumenten aus den 1960ern. Diese mögen nicht immer die Realität abbilden, zeigen aber, wie die Epoche aus verschiedenen Blickwinkeln gesehen wurde.
Alle weiteren Infos zu den Geburtstagscreenings und zum weiteren Programm des Filmclub 813 gibt es auf dessen Homepage.
Letztes Jahr gab es „Zuckerbot und Peitsche“ zum 31. Geburtstag des Filmclub 813, dieses Jahr feiert die Kölner Programm-Kino-Institution ihr Bestehen mit einem zweitätigen Filmfest am 12. und 13. Januar im Kino in der Brücke. Für den solidarischen Eintrittspreis von 8,13 Europa können Filmfreunde in das Jahr 1967 eintauchen und an zwei Filmabenden schauen, was dort in verschiedenen Erdteilen los war.
Den Anfang machen heimische Gefilde, wenn Heißes Pflaster Köln (1967) gezeigt wird. Unter der Regie vom einschlägig bekannten Ernst Hofbauer (Schuldmächen-Report, 1970), produziert von der ebenso einschlägig bekannten Firma Lisa-Film, imaginiert dieser „Sittenreißer“ das Köln der 1960er als kriminellen Sündenpfuhl, in dem sich einheimische Zuhälter und Wiener Konkurrenz einen Gangkrieg um die besten Pfründe der Stadt liefern. Die lokale Jugend derweil randaliert und raubt die Altvorderen aus, auf der Suche nach Geld für Alkohol und andere ungeziemliche Freuden.
Ergänzt wird dies um Maran Gossovs 13-Minüter Und dann bye bye (1966), der die deutsche Jugendkultur der Swinging Sixties realistischer zeichnet. Es geht um das Dilemma eines Beatmusik-Fans aus Schwabingen, dessen lange Haare zwecks Erlangung einer Lehrstelle abgeschnitten werden sollen. Außerdem gibt es die „tönende Wochenschau“ vom 25. August 1967, die weitere Einblicke in den damaligen Zeitgeist liefert.
Am Freitag ist 48 Stunden bis Acapulco (1967) vom kürzlich verstorbenen Regierebellen Klaus Lemke der Hauptfilm des Abends. Ein am Genrekino interessiertes Stück über einen Draufgänger, der mit seiner Geliebten Firmengeheimnisse seines Schwiegervaters in spe in der titelgebenden Stadt zu Geld machen will. Doch dort muss er feststellen, dass er nur ein kleiner Fisch in einem großen Haifischbecken ist und erlebt turbulente 48 Stunden.
Als Darsteller waren Regisseur Lemke und seine Hauptdarsteller*innen Dieter Geissler und Monika Zinnenberg in jenem Jahr auch in Galaxis (1967) von Rudolf Thome zu sehen. Der 14-Minüter über Machtverhältnisse bei der Partnerwahl und Geschlechterrollen ist an jenem Abend ebenso zu sehen wie die „tönende Wochenschau“ vom 24. November 1967.
An beiden Abenden ist auch Schauspielerin Monika Zinnenberg zu Gast, die 1967 nicht nur in Galaxis und 48 Stunden bis Acapulco zu sehen war, sondern auch als Vera in Heißes Pflaster Köln sowie drei weiteren Spielfilmen, darunter Thomes Mädchen Mädchen. Der Filmclub bezeichnet sie als „Gesicht einer Zeit, Begehren erweckende Projektion“, deren Schauspielkarriere 1970 endete, ehe sie erst als Second-Unit-Regisseurin verdingte und von 1990 an eine erfolgreiche Zweitkarriere als TV-Regisseurin startete.
Also: Partyhütchen an und ab zur Geburtstagsparty mit Special Guest und vielen Zeitdokumenten aus den 1960ern. Diese mögen nicht immer die Realität abbilden, zeigen aber, wie die Epoche aus verschiedenen Blickwinkeln gesehen wurde.
Alle weiteren Infos zu den Geburtstagscreenings und zum weiteren Programm des Filmclub 813 gibt es auf dessen Homepage.
Nils Bothmann
Header: Heißes Pflaster Köln (Copyright: Kölnprogramm/Lisa-Film)