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Kurz und kreativ: Programmhighlights des KFFK 2024

Das Kurzfilmfestival Köln (KFFK) ist eine feste Adresse im deutschen Festivalkalender. In diesem Jahr findet es zum 18. Mal statt (vom 19. bis zum 24. November), und wie gewohnt bietet es eine Mischung, die von Wettbewerbsbeiträgen über ein Kinderprogramm bis hin zum experimentellen Kurzfilm reicht. In seinem „Kölner Fenster“ zeigt das Festival auch in diesem Jahr aktuelle Kurzfilme freier Kölner Filmemacher:innen sowie von Studierenden der beiden Filmschulen, der Internationalen Filmschule (ifs) und der Kunsthochschule für Medien (KHM). Das Festival setze auf Kontinuität, sagt Leiter Johannes Duncker im Interview mit Filmszene Köln – dadurch gelinge es, ein vor allem auch junges Publikum anzuziehen, das oft nur schwer fürs Kino zu interessieren sei.

Programm-Highlights

Herzstück und größte Sektion des KFFK ist der Wettbewerb. Hier laufen täglich bis zu sechs Filme mit einer Länge von jeweils unter 45 Minuten, die in Deutschland oder mit deutscher Beteiligung entstanden sind – es gibt drei Preise, die von einer Fachjury vergeben werden, sowie einen Publikumspreis. Viele der Filme werden im Rahmen von KFFK+ barrierefrei gezeigt, das heißt, sie werden um Untertitel, Audiodeskription und Gebärdensprache ergänzt. Es ist ein ausdrückliches Ziel des Festivals, inklusiver zu werden.

Gastland im „Länderfokus“ ist in diesem Jahr Polen, und auch der Schwerpunkt „Best of Festivals“ weitet den Blick über Deutschlands Grenzen hinweg und zeigt internationale Filme, die es nach ihrem Festivaleinsatz oft schwer haben, im regulären Kinobetrieb ein Publikum zu finden. Darüber hinaus setzt das KFFK auf unkonventionelle Formen: „Shorts on Wheels“ heißt auch 2024 ein Programm, das zu nächtlichen Fahrradtouren durch die Stadt einlädt – an ausgewählten Orten werden dann weiße Wände zu Leinwänden. In den Specials „Loop“ und „New Aesthetic“ werden Filme etwa im Grenzbereich zur Bildenden Kunst sowie digitale Experimente gezeigt.

Filmstill: Wait for Me in a Dream, Foto: KFFK

Unsicherheiten in der Förderung

Auf zwei Programmpunkte, nämlich das „Spotlight“ mit Arbeiten einer einzelnen Künstlerin oder eines einzelnen Künstlers sowie Workshops für Kinder, muss das KFFK in diesem Jahr verzichten. Wie Duncker sagt, streicht die Film- und Medienstiftung NRW 2024 die Summe von 10 000 Euro – neben der Stadt Köln und dem Düsseldorfer Kulturministerium der dritte große Förderer des Festivals. „Die Film- und Medienstiftung NRW unterstützt traditionell eine Vielzahl von Festivals und Filmveranstaltungen in Nordrhein-Westfalen, um die Vielfalt und Qualität der hiesigen Film- und Medienlandschaft zu fördern“, heißt es dazu auf Anfrage von Filmszene Köln. „In diesem Jahr mussten wir aufgrund steigender Nachfrage in verschiedenen Bereichen Priorisierungen vornehmen, um eine ausgewogene Verteilung der Mittel zu gewährleisten.“

Die Film- und Medienstiftung NRW sei sich der enormen Bedeutung der reichhaltigen Festivallandschaft in NRW, darunter auch das Kurzfilmfestivals Köln, für die regionale und nationale Filmszene bewusst und schätze das Engagement des Festivals. „Unsere Förderentscheidungen sind der Jährlichkeit unterworfen“, heißt es seitens der Stiftung auf die Frage, ob der Kürzung eine endgültige Entscheidung zugrunde liege oder ob sie zukünftig wieder zurückgenommen werde.

Das Kurzfilmfestival Köln findet vom 19. bis zum 24. November 2024 statt. Festivalzentrale ist das Filmhaus in der Maybachstraße 111, weitere Spielorte sind die Lichtspiele Kalk in der Kalk-Mülheimer Straße 130 – 132, das Off Broadway in der Zülpicher Straße 24 und das Filmforum im Museum Ludwig in der Bischofsgartenstraße 1. Festivalpässe sind über Rausgegangen erhältlich.

Frank Olbert

Alle Fotos: KFFK; Titelbild: Dzata Backpack

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