Filmszene Aktuell

Panels, Workshops und Führungen beim AFFK 2025

Am 18. September startet die nächste Ausgabe des Afrika Film Festival Köln. Nachdem das Festival zuletzt vom Kölner Kulturrat als bestes Kulturereignis 2024 ausgezeichnet wurde, ist auch das diesjährige Programm umfangreich gestaltet und in verschiedenen Räumlichkeiten Kölns aufbereitet, um zeitgenössische afrikanische und afrodiasporische Kurz-, Dokumentar- und Spielfilme zu präsentieren.

Von Jonas Neldner.

Abseits des zweidimensionalen Erlebnisses auf der Leinwand bietet das Afrika Film Festival Köln ein umfangreiches Begleitprogramm aus Führungen, Workshops, Panels, einem Live-Podcast und Live-Musik.

Ein Überblick

Das Panel ‚Between Reality and Imagination: Visual Strategies of Contemporary African Cinema‘ thematisiert hybride Erzähl- und Darstellungsformen, die mithilfe von VR und KI erzeugt werden können. Besonderer Fokus liegt auf der Inkorporation ebenjener Technologien, um einen Gegenentwurf zum westlich dominierten Kino zu entwerfen, das über andere Bild- und Soundsprache funktioniert und untersucht, wie diese Technologien das Konstrukt aus Publikum und Erzählung modifizieren.

Im Paneltalk ‚Projecting Health & Recovery‘ soll es um die Rolle von mentalen Gesundheiten innerhalb der Communities gehen und wie diese filmisch be-schrieben werden. Dabei wird thematisiert, wie psychische und physische Gesundheit innerhalb von Filmen dargestellt ist und außerhalb wahrgenommen wird. Dabei werden die Möglichkeiten von künstlerischer Darstellung für den Heilungsprozess selbst besprochen. Anders als die anderen Panels findet dieses Panel im OYA Müllem statt.

Eine andere Herausforderung von Norm und Konvention offeriert das Panel ‚Rethinking Heroines – Visibility, Beauty and Power in African Diasporic Cinema‘. In diesem Panel geht es um Sichtbarkeit, (Re-)Präsentation und Minderheiten vor dem Hintergrund von Held:innenfiguren, die das westliche Kino bestimmt und perpetuiert hat. Es geht um neue Ansätze des Held:innenkonzepts und Gegenentwürfe zu Mustern der Hollywoodschen Dominanzerzählform.

And what do we talk about when we talk about Africa? In ‚Africa? Afrodiasporic? Perspectives on Black Cinema Between Continent and Diaspora‘ soll es genau darum gehen, also was einen afrikanischen Film ausmacht und welche Rolle und Wirkung Herkunft, Drehort und Thema haben und wo die Unterschiede und Synergien zum afrodiasporischen Film liegen. Themenschwerpunkte liegen in Kontexten von Migration und kultureller Hybridität, um schließlich zu fragen, welche Rolle internationale Filmfestivals und (saddest) Förder-landscapes in der künstlerischen Freiheit von afrikanischen Filmschaffenden haben.

Waistline Rituals im Workshop

Neben diesen Panels gibt es einen Workshop zu erotischer Ausdrucksweise im Tanz, inspiriert von afro-karibischer Rhythmik, betitelt ‚Waistline Rituals – Sensuality in Black Queer Bodies‘. Aber auch im Kinder- und Jugendprogramm gibt es neben den Screenings zu ‚Supa Modo‘ und ‚Traces of Responsibility‘ ein tolles Programm. Beispielsweise findet zum dritten Mal der Workshop ‚Köln Kinshasa‘ von Nizar Saleh und Paul Shemisi statt, der Schüler:innen den Umgang mit Bildern inmitten des medialen Overkills beibringen möchte und dabei im Speziellen auf Alltagsrassismen, Kolonialismus und Narrative von Geflüchteten eingehen möchte.

Das Filmforum NRW ist der Spielort der meisten Filme, die im Festivalprogramm laufen. Das gesamte Programm des Festivals gibt es hier.

Veranstalter*innen..