Die Haushaltssperre der Stadt Köln sorgt für Beunruhigung in der Kulturszene: Nur noch zwingend notwendige Ausgaben sind erlaubt – Förderungen und Projekte stehen auf der Kippe. Der Kölner Kulturrat und das KulturNetzKöln fordern nun einen strukturellen Dialog über die Zukunft der Kulturfinanzierung und warnen vor den Folgen für die freie Szene.
Von Werner Busch.
Die viertgrößte Stadt in Deutschland hat eine Haushaltssperre verhängt – ein drastisches Instrument, das bedeutet, das ab sofort durch die Stadt Köln „nur noch Ausgaben getätigt werden, die rechtlich verpflichtend oder unbedingt notwendig sind“. Hintergrund ist die angespannte Haushaltslage: Wegen steigender Kosten und sinkender Einnahmen droht der Stadt ein gewachsenes Defizit.
Auslöser ist nach Angaben der Stadt eine neue Finanzprognose. Danach wird für den Haushalt des laufenden Jahres ein Defizit von 580 Millionen Euro erwartet, was gut 180 Millionen mehr sind, als bisher angenommen. Besonders stark steigende Ausgaben im Sozial- und Jugendhilfebereich sowie stagnierende Einnahmen aus der Gewerbesteuer werden als Hauptgründe hierfür angeführt. Die Haushaltssperre gilt zunächst bis Jahresende 2025.
Diese Maßnahme sorgt nun auch in der Kulturszene für große Verunsicherungen. Viele Institutionen, Künstler*innen und Initiativen wissen nicht, ob bewilligte Förderungen tatsächlich ausgezahlt oder geplante Projekte wie vorgesehen umgesetzt werden können, wenn die Haushaltssperre weiter verlängert werden sollte.
Statement des Kölner Kulturrat und KulturNetzKöln
Die Verbände sehen in der angespannten Haushaltslage jedoch auch einen Wendepunkt: Jetzt müsse grundsätzlich über die Zukunft der Kölner Kultur nachgedacht werden. „Wie stellen wir uns die Kulturlandschaft unserer Stadt zukünftig vor? Wie soll sie finanziert werden?“ – mit diesen Fragen rufen sie Politik und Verwaltung zu einem strukturellen Dialog auf. Ziel sei es, Kölns kreative Vielfalt zu sichern und der freien Szene als Motor künstlerischer Innovation eine stabile Basis zu geben.
Gefordert wird eine verlässliche und nachhaltige Kulturfinanzierung, die Kooperationen und kulturelle Teilhabe ermöglicht. Dazu gehören aus Sicht der Verbände unbürokratische Förderstrukturen, eine stärkere Eigenverantwortung der Institutionen, klare Zielvereinbarungen und eine zentrale Serviceeinheit zur Unterstützung bei Förderanträgen und Drittmittelakquise. Zudem müsse Köln aktiv EU-, Bundes- und Landesmittel einwerben, um die kulturelle Infrastruktur zu stabilisieren.
Besonders betonen Kulturrat und KulturNetzKöln, dass Kulturförderung als kommunale Pflichtaufgabe festgeschrieben werden müsse – nicht als freiwillige Leistung, die in Krisenzeiten zur Disposition steht.
Denn, so das Fazit des Statements: In einer Zeit zunehmender gesellschaftlicher Spannungen sei Kultur ein zentraler Baustein des Zusammenhalts und der demokratischen Bildung. Damit sie diese Rolle erfüllen kann, brauche sie eines vor allem: Planungs- und Finanzierungssicherheit.
Das gesamte Statement könnt ihr HIER nachlesen.
Titelbild: (c) Ramin Karbassi auf Unsplash
Die Haushaltssperre der Stadt Köln sorgt für Beunruhigung in der Kulturszene: Nur noch zwingend notwendige Ausgaben sind erlaubt – Förderungen und Projekte stehen auf der Kippe. Der Kölner Kulturrat und das KulturNetzKöln fordern nun einen strukturellen Dialog über die Zukunft der Kulturfinanzierung und warnen vor den Folgen für die freie Szene.
Von Werner Busch.
Die viertgrößte Stadt in Deutschland hat eine Haushaltssperre verhängt – ein drastisches Instrument, das bedeutet, das ab sofort durch die Stadt Köln „nur noch Ausgaben getätigt werden, die rechtlich verpflichtend oder unbedingt notwendig sind“. Hintergrund ist die angespannte Haushaltslage: Wegen steigender Kosten und sinkender Einnahmen droht der Stadt ein gewachsenes Defizit.
Auslöser ist nach Angaben der Stadt eine neue Finanzprognose. Danach wird für den Haushalt des laufenden Jahres ein Defizit von 580 Millionen Euro erwartet, was gut 180 Millionen mehr sind, als bisher angenommen. Besonders stark steigende Ausgaben im Sozial- und Jugendhilfebereich sowie stagnierende Einnahmen aus der Gewerbesteuer werden als Hauptgründe hierfür angeführt. Die Haushaltssperre gilt zunächst bis Jahresende 2025.
Diese Maßnahme sorgt nun auch in der Kulturszene für große Verunsicherungen. Viele Institutionen, Künstler*innen und Initiativen wissen nicht, ob bewilligte Förderungen tatsächlich ausgezahlt oder geplante Projekte wie vorgesehen umgesetzt werden können, wenn die Haushaltssperre weiter verlängert werden sollte.
Statement des Kölner Kulturrat und KulturNetzKöln
Die Verbände sehen in der angespannten Haushaltslage jedoch auch einen Wendepunkt: Jetzt müsse grundsätzlich über die Zukunft der Kölner Kultur nachgedacht werden. „Wie stellen wir uns die Kulturlandschaft unserer Stadt zukünftig vor? Wie soll sie finanziert werden?“ – mit diesen Fragen rufen sie Politik und Verwaltung zu einem strukturellen Dialog auf. Ziel sei es, Kölns kreative Vielfalt zu sichern und der freien Szene als Motor künstlerischer Innovation eine stabile Basis zu geben.
Gefordert wird eine verlässliche und nachhaltige Kulturfinanzierung, die Kooperationen und kulturelle Teilhabe ermöglicht. Dazu gehören aus Sicht der Verbände unbürokratische Förderstrukturen, eine stärkere Eigenverantwortung der Institutionen, klare Zielvereinbarungen und eine zentrale Serviceeinheit zur Unterstützung bei Förderanträgen und Drittmittelakquise. Zudem müsse Köln aktiv EU-, Bundes- und Landesmittel einwerben, um die kulturelle Infrastruktur zu stabilisieren.
Besonders betonen Kulturrat und KulturNetzKöln, dass Kulturförderung als kommunale Pflichtaufgabe festgeschrieben werden müsse – nicht als freiwillige Leistung, die in Krisenzeiten zur Disposition steht.
Denn, so das Fazit des Statements: In einer Zeit zunehmender gesellschaftlicher Spannungen sei Kultur ein zentraler Baustein des Zusammenhalts und der demokratischen Bildung. Damit sie diese Rolle erfüllen kann, brauche sie eines vor allem: Planungs- und Finanzierungssicherheit.
Das gesamte Statement könnt ihr HIER nachlesen.
Titelbild: (c) Ramin Karbassi auf Unsplash