Isoliert, ausgegrenzt, abgeschottet – was heißt das eigentlich?
Das Kurzfilmfestival Köln ist vorbei und sechs sehenswerte Tage sind zu Ende gegangen. Neben den langjährigen Programmpunkten wie Best of Festivals oder dem Deutschen Wettbewerb lag dieses Jahr ein Themenfokus auf dem Wort Abschottung. Als Ausgrenzung, Einsamkeit aber auch als Bedürfnis nach Sicherheit und einem Zufluchtsort. In insgesamt fünf Kurzfilmen wurde ein facettenreiches Bild der Abschottung gemalt. Der Mix aus Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilmen zeigte dabei visuell auf, dass Abschottung nicht eindeutig definierbar ist.
Das Thema wird dabei sehr unterschiedlich angegangen – mal sehr direkt wie in der Animation The Girl who lived in the Loo, in der ein Mädchen das Badezimmer als Zufluchtsort wahrnimmt und darin die ultimative Lösung für all ihre Probleme sieht. Mal verschachtelter wie in A Move, in dem die Macherin Elahe Esmaili porträtiert, wie ihr Umfeld darauf reagiert, dass sie keinen Hijab trägt. In ihrer Dokumentation zeigt sie, dass Abschottung auch Angst vor Veränderung bedeuten kann.
„Fast jede*r kennt dieses Gefühl“
Mit ihrem Programm wollten die Kurator*innen Aufmerksamkeit auf das Thema lenken und dazu anregen, sich mehr damit zu beschäftigen. „Jede*r ist heutzutage in seiner Bubble und Meinungen festigen sich so sehr, dass immer weniger Leute bereit sind aufeinander zuzugehen“, erklärt Lara Wagner, eine von drei Kurator:innen des Programms. Sie sieht die Auswahl der Filme auch als Appell, sich wieder mehr zuzuhören und miteinander zu sprechen. Die Filme sollen allerdings nicht nur auf Probleme aufmerksam machen, sondern auch Trost spenden. Fast jede*r kennt das Gefühl von Abschottung und findet sich vielleicht sogar in den Filmen wieder. „Ich glaube, es tut gut zu sehen, dass man damit nicht alleine ist“, betont Elinor Spitzer, die das Programm mitkuratierte.
Kuration – Hinter den Kulissen
Das Schlagwort Abschottung stand von vornherein im Mittelpunkt und war auch bei der Sichtung und Auswahl der Filme entscheidend, erläutern die Kurator*innen. Eine unkonventionellere Art der Filmselektion, die Herausforderungen aber auch viele Chancen bietet. Mikkel Haynes, der dritte Kurator im Bunde, stellt heraus, dass man nicht jeden Film, mit dem Anspruch, eine Art von Abschottung vorzufinden, gucken dürfe. Ergebnisoffenheit sei das Stichwort. Allerdings berichten die drei, dass diese Herangehensweise ein breites Spektrum an visuellen und inhaltlichen Darstellungsmöglichkeiten aufmacht und zur Diskussion darüber anregt, warum ein bestimmter Film in das Programm passt. Und genau diese Diskussion über das Thema empfindet das Team als besonders wichtig: „Man muss mehr über das Wort reden, als einfach zu sagen, das heißt Abschottung‘“, betont Mikkel. Außerdem gibt der Rahmen des Festivals die Möglichkeit, das Gespräch auf die Leinwand zu übertragen, da die Filme miteinander interagieren.
Das Arrangement der Filme in Verbindung mit der konzentrierten Dunkelheit des Kinosaals machten das Programm zu einer Erfahrung, der man sich schwer entziehen konnte, die nachhallt.
Isoliert, ausgegrenzt, abgeschottet – was heißt das eigentlich?
Das Kurzfilmfestival Köln ist vorbei und sechs sehenswerte Tage sind zu Ende gegangen. Neben den langjährigen Programmpunkten wie Best of Festivals oder dem Deutschen Wettbewerb lag dieses Jahr ein Themenfokus auf dem Wort Abschottung. Als Ausgrenzung, Einsamkeit aber auch als Bedürfnis nach Sicherheit und einem Zufluchtsort. In insgesamt fünf Kurzfilmen wurde ein facettenreiches Bild der Abschottung gemalt. Der Mix aus Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilmen zeigte dabei visuell auf, dass Abschottung nicht eindeutig definierbar ist.
Das Thema wird dabei sehr unterschiedlich angegangen – mal sehr direkt wie in der Animation The Girl who lived in the Loo, in der ein Mädchen das Badezimmer als Zufluchtsort wahrnimmt und darin die ultimative Lösung für all ihre Probleme sieht. Mal verschachtelter wie in A Move, in dem die Macherin Elahe Esmaili porträtiert, wie ihr Umfeld darauf reagiert, dass sie keinen Hijab trägt. In ihrer Dokumentation zeigt sie, dass Abschottung auch Angst vor Veränderung bedeuten kann.
„Fast jede*r kennt dieses Gefühl“
Mit ihrem Programm wollten die Kurator*innen Aufmerksamkeit auf das Thema lenken und dazu anregen, sich mehr damit zu beschäftigen. „Jede*r ist heutzutage in seiner Bubble und Meinungen festigen sich so sehr, dass immer weniger Leute bereit sind aufeinander zuzugehen“, erklärt Lara Wagner, eine von drei Kurator:innen des Programms. Sie sieht die Auswahl der Filme auch als Appell, sich wieder mehr zuzuhören und miteinander zu sprechen. Die Filme sollen allerdings nicht nur auf Probleme aufmerksam machen, sondern auch Trost spenden. Fast jede*r kennt das Gefühl von Abschottung und findet sich vielleicht sogar in den Filmen wieder. „Ich glaube, es tut gut zu sehen, dass man damit nicht alleine ist“, betont Elinor Spitzer, die das Programm mitkuratierte.
Kuration – Hinter den Kulissen
Das Schlagwort Abschottung stand von vornherein im Mittelpunkt und war auch bei der Sichtung und Auswahl der Filme entscheidend, erläutern die Kurator*innen. Eine unkonventionellere Art der Filmselektion, die Herausforderungen aber auch viele Chancen bietet. Mikkel Haynes, der dritte Kurator im Bunde, stellt heraus, dass man nicht jeden Film, mit dem Anspruch, eine Art von Abschottung vorzufinden, gucken dürfe. Ergebnisoffenheit sei das Stichwort. Allerdings berichten die drei, dass diese Herangehensweise ein breites Spektrum an visuellen und inhaltlichen Darstellungsmöglichkeiten aufmacht und zur Diskussion darüber anregt, warum ein bestimmter Film in das Programm passt. Und genau diese Diskussion über das Thema empfindet das Team als besonders wichtig: „Man muss mehr über das Wort reden, als einfach zu sagen, das heißt Abschottung‘“, betont Mikkel. Außerdem gibt der Rahmen des Festivals die Möglichkeit, das Gespräch auf die Leinwand zu übertragen, da die Filme miteinander interagieren.
Das Arrangement der Filme in Verbindung mit der konzentrierten Dunkelheit des Kinosaals machten das Programm zu einer Erfahrung, der man sich schwer entziehen konnte, die nachhallt.
David Petrović
Der Film „Circle“ aus dem Programm ist aktuell, November 2004, auch in der ARTE-Mediathek abrufbar.
Titelbild: Filmstill aus „Circle“ von Joung Yumi, Foto: Berlinale