Immer noch tobt der Streit zwischen dem Filmclub 813 und dem Kölnischen Kunstverein, der eine Räumungsklage gegen den Verein angestrengt hatte, der seit 20 Jahren das historische Kino im Gebäude „Die Brücke“ nutzt. Zur Unterstützung des Kölner Vereins haben Filminstitutionen aus ganz Deutschland ein Solidaritätsprogramm kuratiert, das diesen Oktober gezeigt wird. Mit diesem Programm nimmt der Filmclub 813 nach elf Monaten Zwangspause den Betrieb wieder auf. Zu den bereits gezeigten Titeln gehören Klassiker wie Lohn der Angst (1953) und Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (1979).
Am Donnerstag, den 7. Oktober, kann man nun beispielsweise Mit mir nicht, Madame! (1969) von Lothar Warnecke und Roland Oehme sehen, präsentiert von der Deutschen Kinemathek in Berlin. In der Komödie aus DDR-Zeiten reist ein ostdeutscher Journalist auf ein Mode-Festival ins Ausland, wird aber mit einem berühmten Designer verwechselt und von Agenten gejagt. Größtenteils in Jugoslawien gedreht, ist Mit mir nicht, Madame! ein Spagat zwischen vorgespielter Weltoffenheit durch Genrekino-Anbindungen und internationales Flair auf der einen, der weitaus tristeren Lebensrealität der meisten DDR-Bürger auf der anderen Seite. Mit Manfred Krug in mindestens neun Rollen, als wolle er Alec Guinness in Adel verpflichtet (1949) Konkurrenz machen. Einen Tag später hat ein weiterer großer Name der deutschen Filmkultur, das Filmmuseum Düsseldorf, das Werk ausgesucht: Gezeigt wird der britische Film Noir Du bist verloren, Fremder (1958).
Weitere Titel sind unter anderem die Eighties-Tanzfilm-Ikone Dirty Dancing (1987) mit dem damaligen Traumpaar Patrick Swayze/Jennifer Grey (Samstag, 9. Oktober), das deutsche Hamburg-Heist-Movie 4 Schlüssel (1966) von Jürgen Roland (Mittwoch, 13. Oktober) und der spektakuläre Stunt- und Abenteuerfilmklassiker Der rote Korsar (1952) mit Burt Lancaster (Sonntag, 17. Oktober). Am Sonntag, den 31. Oktober, wird der Halloween-Monat mit einem passenden Screening beendet: The Rocky Horror Picture Show (1975) wird vom Kommkino Nürnberg in 35mm auf der Großleinwand präsentiert.
Am Samstag, den 23. Oktober, ist der wohl größte deutsche Regie-Maverick zu Gast im Filmclub 813: Klaus Lemke. Im Gepäck hat er seinen Film Bad Boy Lemke – Die abgebrochenen Filme (2020), in dem der Indie-Filmemacher genau das thematisiert, was der Untertitel verspricht: Jene Filme, die er nie fertig gestellt hat. Lemke arbeitet komplett unabhängig, verachtet die Filmförderung und geht immer wieder mit Äußerungen an die Öffentlichkeit, dass Regisseure und Produzenten, die sich um Fördergelder bewerben, zu „Soft-Skills-Kastraten“ werden, die ihre künstlerische Freiheit gegen Kohle eintauschen würden. Lemke dagegen hat über jeden seiner Filme die volle Kontrolle und bricht die Dreharbeiten rigoros ab, wenn er mit der Entwicklung nicht einverstanden ist. Darum geht es in Bad Boy Lemke, in dem unter anderem von einem verlorenen Pokerspiel gegen Brigitte Bardot und Lemkes Beziehung zu seiner früheren Muse Saralisa Volm erzählt wird.
Immer noch tobt der Streit zwischen dem Filmclub 813 und dem Kölnischen Kunstverein, der eine Räumungsklage gegen den Verein angestrengt hatte, der seit 20 Jahren das historische Kino im Gebäude „Die Brücke“ nutzt. Zur Unterstützung des Kölner Vereins haben Filminstitutionen aus ganz Deutschland ein Solidaritätsprogramm kuratiert, das diesen Oktober gezeigt wird. Mit diesem Programm nimmt der Filmclub 813 nach elf Monaten Zwangspause den Betrieb wieder auf. Zu den bereits gezeigten Titeln gehören Klassiker wie Lohn der Angst (1953) und Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (1979).
Am Donnerstag, den 7. Oktober, kann man nun beispielsweise Mit mir nicht, Madame! (1969) von Lothar Warnecke und Roland Oehme sehen, präsentiert von der Deutschen Kinemathek in Berlin. In der Komödie aus DDR-Zeiten reist ein ostdeutscher Journalist auf ein Mode-Festival ins Ausland, wird aber mit einem berühmten Designer verwechselt und von Agenten gejagt. Größtenteils in Jugoslawien gedreht, ist Mit mir nicht, Madame! ein Spagat zwischen vorgespielter Weltoffenheit durch Genrekino-Anbindungen und internationales Flair auf der einen, der weitaus tristeren Lebensrealität der meisten DDR-Bürger auf der anderen Seite. Mit Manfred Krug in mindestens neun Rollen, als wolle er Alec Guinness in Adel verpflichtet (1949) Konkurrenz machen. Einen Tag später hat ein weiterer großer Name der deutschen Filmkultur, das Filmmuseum Düsseldorf, das Werk ausgesucht: Gezeigt wird der britische Film Noir Du bist verloren, Fremder (1958).
Weitere Titel sind unter anderem die Eighties-Tanzfilm-Ikone Dirty Dancing (1987) mit dem damaligen Traumpaar Patrick Swayze/Jennifer Grey (Samstag, 9. Oktober), das deutsche Hamburg-Heist-Movie 4 Schlüssel (1966) von Jürgen Roland (Mittwoch, 13. Oktober) und der spektakuläre Stunt- und Abenteuerfilmklassiker Der rote Korsar (1952) mit Burt Lancaster (Sonntag, 17. Oktober). Am Sonntag, den 31. Oktober, wird der Halloween-Monat mit einem passenden Screening beendet: The Rocky Horror Picture Show (1975) wird vom Kommkino Nürnberg in 35mm auf der Großleinwand präsentiert.
Am Samstag, den 23. Oktober, ist der wohl größte deutsche Regie-Maverick zu Gast im Filmclub 813: Klaus Lemke. Im Gepäck hat er seinen Film Bad Boy Lemke – Die abgebrochenen Filme (2020), in dem der Indie-Filmemacher genau das thematisiert, was der Untertitel verspricht: Jene Filme, die er nie fertig gestellt hat. Lemke arbeitet komplett unabhängig, verachtet die Filmförderung und geht immer wieder mit Äußerungen an die Öffentlichkeit, dass Regisseure und Produzenten, die sich um Fördergelder bewerben, zu „Soft-Skills-Kastraten“ werden, die ihre künstlerische Freiheit gegen Kohle eintauschen würden. Lemke dagegen hat über jeden seiner Filme die volle Kontrolle und bricht die Dreharbeiten rigoros ab, wenn er mit der Entwicklung nicht einverstanden ist. Darum geht es in Bad Boy Lemke, in dem unter anderem von einem verlorenen Pokerspiel gegen Brigitte Bardot und Lemkes Beziehung zu seiner früheren Muse Saralisa Volm erzählt wird.
Das volle Programm findet sich auf der Homepage des Filmclub 813.
Nils Bothmann