Allgemein Filmszene Aktuell

Auf den 2.Blick!

Herausragende Filme aus der jüngeren Filmvergangenheit, die in den letzten Jahren in und um Köln entstanden sind, stehen im Mittelpunkt der Filmreihe „Auf den 2.Blick!“. An vier Filmabenden im Mai wirft der Verein „Köln im Film“ auf beliebte Kultfilme und unbekanntere Filmperlen, die es wiederzuentdecken gilt. Im Gespräch mit Gästen wird außerdem die Entstehungsgeschichte dieser besonderen „Köln-Filme“ beleuchtet. In diesem Jahr findet die Reihe gebündelt im Monat Mai statt. Die Termine von „Auf den 2.Blick!“:

  • 6. Mai, 20 Uhr, Filmhaus
    Westend
  • 14. Mai, 20 Uhr, Odeon
    Egoshooter
  • 21. Mai, 20 Uhr, Odeon
    Romeos
  • 27. Mai, 20 Uhr, Filmhaus
    Oray

„Mit der Fortsetzung unserer Filmreihe „Auf den 2.Blick! Köln im Fokus“ ergänzen wir die Spielfilme des vergangenen Jahres um weitere vier sehr unterschiedliche, spannende Filme aus den Jahren 2001 bis 2018“, so die Veranstalterinnen. Und das ist überaus zutreffend. Die Geschichten, Figuren und Erzählformen könnten bei diesen vier Filmen nicht sehr viel unterschiedlicher sein – genau das hat man natürlich beabsichtigt und möchte ein großes Spektrum von Bildsprachen, Erzählperspektiven und Themen präsentieren.

6. Mai, 20 Uhr, Filmhaus
Westend
D 2001, 89 min., s/w
Regie: Markus Mischkowski, Kai-Maria Steinkühler
Kamera: KaPe Schmidt (DGPh)
Mit: Markus Mischkowski, Kai-Maria Steinkühler, Jens Claßen, Katharina Schmaltz

In einem Kölner Vorort vertreiben sich die beiden Langzeitarbeitslosen Alfred und Mike die Zeit mit Abhängen und Biertrinken. Das Angebot eines alten Kumpels klingt verlockend: Die beiden sollen seinen runtergekommenen Kiosk in eine florierende Trinkhalle verwandeln. Doch es kommt anders als geplant. Rasto entpuppt sich als windiger Geschäftsmann und Alfred verliebt sich, anstatt zu arbeiten…
Die Independent Komödie „Westend” von Markus Mischkowski und Kai-Maria Steinkühler stammt aus ihrem „Kölner Westend-Zyklus”, den sie 1995 begonnen haben: in schwarz-weiß gedrehte Kurz- und Langfilme, die mit wiederkehrenden Figuren einen eigenen Kosmos aufbauen, einer eigenen Ästhetik folgen. Wunderbar skurril, ironisch und mit Liebe zum Detail.
Die Vorführung widmen wir Kai-Maria Steinkühler, gestorben 2021.
Gäste: Markus Mischkowski, Regie, Drehbuch, Darsteller und KaPe Schmidt, Kamera


14. Mai, 20 Uhr, Odeon
Egoshooter

D 2004, 79 Min.
Regie: Christian Becker und Oliver Schwabe
Mit Tom Schilling, Camilla Renschke, Lilia Lehner

Der 19jährige Jakob lebt bei seinem Bruder und dessen Freundin in Köln. Er streunt durch die Stadt, trifft sich mit Freunden, geht auf Parties, schnorrt Passanten an, hängt zuhause ab. Immer dabei: seine Videokamera. Obsessiv beobachtet er sich selbst und seine Umgebung – die Kamera ist Spiegel und Tagebuch zugleich.
Die subjektive Kamera – von Darsteller Tom Schilling selbst genutzt – prägt den Stil des Films. Assoziativ und fragmentarisch folgt er den Suchbewegungen der Hauptfigur, ein Puzzle aus Momentaufnahmen und Stimmungen.

Gäste: Christian Becker, Regie und Christian Exner, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF)


21. Mai, 20 Uhr, Odon
„Romeos … anders als du denkst!“

D 2011, 97 Min.
Regie: Sabine Bernardi
Mit: Rick Okon, Maximilian Befort, Liv Lisa Fries

Alles ist neu: Der 20jährige Lukas fängt seinen Zivildienst an und zieht dazu in die Großstadt. Dass er ein Zimmer im Schwesternwohnheim und nicht im Zivi-Heim zugewiesen bekommt, macht den Start allerdings besonders schwierig. Denn er steckt mitten in seiner Geschlechtsangleichung. Seine Freundin Ine unterstützt ihn, nimmt ihn mit ins Kölner Partyleben und die Schwulen-und Lesbenszene. Als sich Lukas in den attraktiven, machohaften Fabio verliebt, wird seine Lage noch komplizierter.

„Romeos“ ist nicht nur ein Film über das Erwachsenwerden eines jungen Transmanns, sondern auch ein Film über Liebe, Freundschaft und die Suche nach Identität, fernab von konventionellen Rollenklischees.

Gast: Marcel-Jana Urban, Filmstudent*in an der ifs Internationale Filmschule Köln und „Sprecher*in von queer@filmschule“.


27. Mai, 20 Uhr, Filmhaus
Oray

D 2018, 101 Min.
Regie: Mehmet Akif Büyükatalay
Mit: Zejhun Demirov, Cem Göktas, Deniz Orta

Im Streit mit seiner Frau Burcu spricht Oray die muslimische Scheidungsformel „talaq“ aus. Der örtliche Imam in Hagen erklärt ihm, dass das eine dreimonatige Trennung zur Folge haben muss. Während Burcu für solche religiösen Regeln kein Verständnis hat, fühlt sich Oray seinem Glauben verpflichtet. Er lässt sich auf die vorläufige Trennung ein, zieht nach Köln und will mit dem Neuanfang seine kleinkriminelle Laufbahn hinter sich lassen. Er findet einen Job, eine Wohnung und Anschluss an eine konservative Gemeinde. In der geschlossenen Männerwelt erwirbt er sich Respekt und ist doch hin und hergerissen zwischen der Liebe zu seiner Frau, den strikten Regeln der Gemeinde uns seinen eigenen Wertvorstellungen.

Der Film wurde auf der Berlinale 2018 als bester Erstlingsfilm ausgezeichnet, Zejhun Demirov (Oray) erhielt den First Steps Award als bester Nachwuchsdarsteller.
Gast: Zejhun Demirov, Schauspieler

Veranstalter*innen..

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