Filmszene Aktuell

Filmprogramm der Akademie der Künste der Welt

Die Akademie der Künste der Welt begann im letzten Herbst mit einer Film- und Veranstaltungsreihe zum Thema Arbeit. An diesem Wochenende ist als letzter Beitrag in einer Online-Vorführung Superman of Malegoan zu sehen. Die Ausstellung dazu läuft noch bis März, je nach Lage, vor Ort im Academy Space. Am 13.03 und 14.03.2021 findet im Filmforum im Museum Ludwig das Festival of Film-Work statt, in dessen Rahmen alle Filme gebündelt gezeigt werden.

Zum Programm schreibt die AdKdW:

Film-Work ist eine Zusammenstellung filmischer Erzählungen zu Körpern, Räumen, Konventionen und Infrastrukturen, zu Emotionen und Strategien sozialer Produktion von Arbeit, wie auch zu persönlichen Arbeitsgeschichten. Kuratiert wird die Auswahl von Madhusree Dutta, Filmemacherin und Künstlerische Leiterin der Akademie der Künste der Welt. Sie präsentiert eine Vielzahl von Narrativen aus verschiedensten Orten, Genres und Zeiten und spannt einen Bogen über 125 Jahre Filmgeschichte. Ziel ist es, kulturelle Schilderungen von Arbeit als Kern sozialer und öffentlicher Existenz zusammenzutragen. Die Reihe beginnt mit den unerzählten Geschichten von Telefonistinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts und endet mit der heutigen Schattenindustrie des Content-Cleanings im Dienste der Internet-Giganten. Während die Ausstellung Geister, Spuren, Echos: Arbeiten in Schichten als Kunst- und Forschungsprojekt einige weniger bekannte Aspekte und Besonderheiten der regionalen Arbeitskultur in den Vordergrund stellt, steckt Film-Workeinen weiter gefassten Rahmen ab. Das Filmprogramm greift die unterschiedlichen Bedeutungen und Realitäten hinter dem Konzept der Arbeit auf und erweitert deren konventionelles Verständnis; zugleich geht es um die mit Arbeit verbundene Melancholie und Einsamkeit.“

Aktuell im Programm:

SUPERMAN OF MALEGAON
2008 | 66’ | Dokumentation | Indien
Regisseurin: Faiza Ahmad Khan
Sprache: Hindi mit englischen Untertiteln

Malegaon ist eine staubige, laute und dicht besiedelte Stadt. Sie liegt 200 Kilometer von Bombay entfernt, dem Zentrum der indischen Filmindustrie. In Malegaon werden Tücher und Kinofilme produziert – beides jeweils von kleinen Familieneinheiten und deren erweiterten Clans mit einer mehr als rudimentären Infrastruktur. Der Schatten des Kinos fällt auf die mechanischen Webstühle, deren Lärm wiederum bis in die Filmstudios vordringt. Unverhohlen stellen die in Malegaon produzierten Filme ihre Nähe zu Hollywood und Bollywood zur Schau, bewahren sich hierbei jedoch stets eine außergewöhnliche Originalität und Kreativität bezüglich des Storytellings und des Produktionsprozesses. So entsteht dort letztendlich Originalkunst in der Form einer Kopie. Superman of Malegaon ist die Geschichte über einen dort gedrehten, improvisierten Film, dessen Wurzeln zwar im Hollywood-Archetyp liegen, der dennoch einem anderen Filmuniversum angehört.

Das gesamte Programm ist auf der Website zu finden

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