november, 2022

27nov19:15DAS ZWEITE LEBEN / DOUBLE DESTIN19:15 Filmclub 813 Event Organized By: Filmclub 813 Art der Veranstaltung:special Screening

Event Details

Ans Licht geholt / Krieg und danach
DAS ZWEITE LEBEN / DOUBLE DESTIN
BRD/F 1954 – 88 Min. – s/w – 35mm
Regie Victor Vicas
Buch Frédéric Grendel, Victor Vicas, Dieter Werner, Franz Zimmermann
Theatervorlage Jean Giraudoux
Kamera André Bac – Musik Hans-Martin Majewski
Mit Michel Auclair, Simone Simon, Barbara Rütting, Bernhard Wicki

»Victor Vicas, das ist auch der BRD-Film der fünfziger Jahre, fragwürdig, vieldeutig, mit schweigsamer Größe. Die Achseln zucken über seine Ost-West-Filme, Arztfilme, Problemfilme, Kulturfilme, Schicksalsfilme. In dem pathetisch Düsteren und Leidenden, das Wesen und Gepräge ausmacht, gewährt er uns Einblicke in ganz reale Bedeutsamkeiten. Dann erkennen wir plötzlich Mittel, Wirkungen, Verstrickungen, Reize wieder, die uns aus größeren Werken vertraut sind. Solche Nachbarschaft fügt Vicas’ Filme in filmgeschichtlich andere Zusammenhänge. (…)

Vicas, 1918 als Victor Katz in Moskau geboren, 1985 in Paris während der Dreharbeiten zu einer Fernsehserie gestorben, kam vom Dokumentarfilm. Man spürt das, wenn man seine Spielfilme sieht, mit denen er sich in den fünfziger Jahren auch in Deutschland einen Namen machte. Ihre eigentümlich träumerische und reizvolle Vermischung der Sphären hängt mit der Art zusammen, wie sie das Wirkliche geradezu aufsaugen, um aus ihm heraus das Fiktive zu realisieren, so dass das handgreiflich Reale ins Illusionäre schwer unterscheidbar übergeht. (…)

DAS ZWEITE LEBEN ist ein wunderlicher und äußerst persönlicher Film, frei nach Giraudoux’ Siegfried von 1928. Mühelos geht Vicas von den Unterströmungen des Zweiten Weltkriegs zum Intim-Problematischen über, indem er den kriegsversehrten Helden, Franzose und Maler, von deutscher Rot-Kreuz-Schwester im Rheinland gesund pflegen und Deutsch lernen lässt, wonach der träumerische Bohemien sich fortan für einen strammen Deutschen hält, da er das Gedächtnis verloren hat. (…)

Vicas’ Stil des feinnervigen Registrierens von Vorgängen, die präzise wie eine Versuchsanordnung inszeniert sind, findet sich hier deutlich ausgeprägt. Vor allem lassen ihn diejenigen Szenen erkennen, die die Gefährdung, die Traumatisierung des Helden, dieser hochprekären, von Identitätsverlust heimgesuchten Künstlerexistenz, erfahrbar machen. Die französische Ader des Regisseurs ermöglichte es, ins radikal Ernste, Drohende auch Giraudoux’ Kunstspiel, den Scherz, die Ironie, Travestie, den höheren Spaß zu integrieren.«
(Peter Nau)

 

Time

(Sunday) 19:15

Location

Filmclub 813

Organizer

Filmclub 813

Tickets

Eintrittspreise:
6,00 Euro
4,00 Euro Freunde des Filmclub 813
8,13 Euro 813-Freundes-Karte*
* einmalig pro Zeitjahr

Sonderveranstaltungen: 8,13 / 6,13 Euro

Reservierung unter: reservierung@filmclub813.de – Wird bestätigt!

Webseite des Veranstalters

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