october, 2019

02oct19:30Vom Kommen, Gehen u. Bleiben – Filmische Geschichten der MigrationDER UNFALL19:30 Cinenova Event Organized By: Köln im Film e.V. Art der Veranstaltung:Filmreihe

Event Details

„Man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kommen Menschen.“
Der viel zitierte Satz von Max Frisch aus dem Jahr 1965 bezog sich zwar auf die italienischen „Gastarbeiter“ in der Schweiz, gilt jedoch ebenso für die deutsche Situation der 1960er Jahre – und hat Aussagekraft bis heute.

Mit der fünftägigen Reihe nähern wir uns dem Thema Migration aus filmischer Sicht und legen den Schwerpunkt auf Kölner Geschichten. Dabei spannen wir den Bogen von der ersten „Gastarbeitergeneration“ in den 1960er Jahren – sie steht im Zentrum – bis zur heutigen Situation von Geflüchteten. Wie sahen und sehen Lebens- und Arbeitswelten von Migrant*innen aus? Wie ist ihr Blick auf das „fremde“ Land?

Das Programm umfasst Fernsehreportagen der sechziger und siebziger Jahre ebenso wie Produktionen der zweiten Einwanderergeneration; Dokumentationen und Spielfilme, nicht zuletzt von jungen Filmemacher*innen aus Köln setzen aktuelle Akzente.

Frizör
D, 2003, 15 Min.
Buch, Regie, Kamera: Ayhan Salar
Darsteller: Orhan Simsek, Yasar Eyüp Cankal, u.a.

1964: Der junge Türke Ahmet steigt in Köln-Deutz vor dem Portugiesen Armando Rodrigues de Sà aus dem Zug. Auf die Frage des Empfangskomitees, ob er ein Gastarbeiter sei, antwortet Ahmet wahrheitsgemäß mit „Frizör“. So wird der Portugiese hinter ihm zum Millionsten Gastarbeiter auserkoren, erhält den Blumenstrauß und das Motorrad als Geschenk.
Ahmet aber muss sich seinen Weg ins neue Leben anders erkämpfen. Selbstbewusst wie er ist, schafft er es bald, seinen eigenen Friseurladen zu eröffnen. Eine Komödie mit historischen Bezügen.

NRW Heute und Morgen – Gastarbeiter
WDR 1965, 11’30 Min.
Regie: Waller Erasmy und Klaus Ingo Plümecke

„Gastarbeiter sind eine Notwendigkeit geworden“, so der Kommentar des frühen Fernsehbeitrags. „Notwendig“, weil in der westdeutschen Wirtschaft Arbeitskräfte fehlten – im Kohleabbau und Baugewerbe ebenso wie in der Stahl- und Automobilindustrie. Der Film zeigt die Wohnsituation der „Gastarbeiter“ in Mehrbettzimmern, Baracken und Wohnheimen. Arbeitgeber äußern sich zu Arbeitsmoral und
Disziplin der ausländischen Arbeiter. Es wird über sie gesprochen, nicht mit ihnen. Sprachduktus und Wortwahl des Kommentars machen die von Vorurteilen und Rassismus geprägte Perspektive vieler Deutscher auf die
„Gastarbeiter“ deutlich – ein Dokument seiner Zeit.

Der Unfall
WDR 1968, 72 Min.
Regie: Peler Beauvais, Buch: DieterWaldmann
Kamera: lost Vacano

Mit: Manuel Galialla, Jürgen Flimm, Hildegard Krekel, Marius Müller-Westernhagen, u.a.

Als der Spanier Paco in Köln ankommt, wird er nicht wie erwartet von seinem Bruder am Bahnhof abgeholt. Der liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Paco wird sofort mit polizeilichen Ermittlungen konfrontiert, denn es ist nicht klar, ob es ein Unfall oder ein fremdenfeindlicher Angriff war. Er versucht selbst herauszufinden, was geschehen ist und stößt dabei auf Vorurteile und Misstrauen. Als einer der ersten Fernsehspielfilme in den sechziger Jahren thematisiert „Der Unfall“ Alltag und Arbeitsbedingungen von „Gastarbeitern“ in einer
deutschen Großstadt. Viele der Aufnahmen im Wohnheim, in der Bahnhofsvorhalle oder im Betrieb wirken dokumentarisch. Die Sprachvielfalt der zahlreichen laiendarsteller trägt zur besonderen Wirkung des Films bei.

Gast:
Ömer Alkin
(Medien- und Kulturwisseoschaftler)

Time

(Wednesday) 19:30

Location

Cinenova

Organizer

Köln im Film e.V.

Tickets

Kartenreservierung:  0221-995 783 10
Eintritt: 8,- €/ 6,- €

Webseite des Veranstalters

www.koeln-im-film.de

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