„Von A wie Arthouse-Anthologie bis Z wie Zombie-Slasher“ – so beschreibt das Programmheft der 37. Ausgabe des Fantasy Filmfest das bunt gemischte Programm. Durchaus richtig, wobei die Ausgabe von 2023 den gewohnten Fokus auf das Genrekino aus aller Herren Länder legt. Als eine von sieben Festivalstädten ist auch Köln wieder dabei, wo das Festival von Mittwoch, den 20. September, bis Mittwoch, den 27. September, in der Residenz Astor Filmlounge stattfindet.
Der Eröffnungsfilm besitzt bereits Festivalerfahrung. Dogman (2023), das neue Werk von Luc Besson, stieß in Venedig bereits auf ein sehr angetanes Publikum. Caleb Landry Jones spielt den titelgebenden Hundemann, Doug. Der wurde von seinem Vater gequält, wie ein Tier behandelt und zu den Hunden in den Zwinger gesperrt, weshalb die gepeinigte, rachsüchtige und zum Töten bereite Seele auch im Erwachsenenalter eine engere Bindung zu Vier- als zu Zweibeinern hat. Shooting-Star Franz Rogowski, letztes Jahr auch in Freaks Out (2022) auf dem FFF zu sehen, spielt den brutalen Vater des Protagonisten. Als Vorfilm ist der deutsche 15-Minüter Eisspin, der sehr Schreckliche (2023) zu sehen. Nach dem Roman „Der Schrecksenmeister“ von Walter Moers inszenierte Adrian Doll den Fantasy-Kurzfilm, der an der Filmuni Konrad Wolf produziert wurde und in dem Christoph Maria Herbst den titelgebenden Magier verkörpert (20. September, 19 Uhr).
Die Titelfigur von Dogman ist nicht der einzige Einzelkämpfer im diesjährigen Filmprogramm. Auf der durchaus derben, aber insgesamt eher gut gelaunten Seite des Actionkinos ist Ma Dong-seok alias Don Lee unterwegs, der in The Roundup: No Way Out (2023) nach The Outlaws (2018) und The Roundup (2022) zum dritten Mal den südkoreanischen Prügelbullen Ma Seok-do verkörpert. Bei seinem neuesten Fall rüttelt die japanische Mafia am Ohrfeigenbaum, als sie eine neuartige Droge nach Korea einführt (22. September, 15 Uhr). Grimmiger geht es am gleichen Tag in God Is a Bullet (2023) zu: Ex-Polizist Bob (Nikolaj Coster-Waldau) klemmt sich an die Fersen einer Sekte, die seine Ex-Frau getötet und seine Tochter entführt haben. An seiner Seite unterstützen ihn Maika Monroe als Sektenaussteigerin sowie Jamie Foxx auf seinem Feldzug in diesem US-Actionthriller (22. September, 19.30 Uhr). Rache-Action aus Frankreich bietet Farang (2022). Der frühere MMA-Profi Nassim Lyes verkörpert einen Mann mit Vergangenheit, der vor ebenjener nach Thailand flieht und dort von ihr eingeholt wird. Regisseur Xavier Gans inszenierte den unterschätzten Hitman – Jeder stirbt allein (2007) und mehrere Folgen der Martial-Arts-Gangster-Serie Gangs of London (2020-). Im FFF-Programm war er schon mal mit Frontier(s) (2007) vertreten, der allerdings zum Terrorkino der neuen französischen Härte gehörte (24. September, 15 Uhr).
Namentlich ähnlich, aber stilistisch anders ist Frontiers (2022) gelagert. In dem frauenzentrierten Mysterythiller glaubt Protagonistin Diane, von einem Geist verfolgt zu werden, der ihre Sicherheitsschranken auf einer einsamen Farm durchbricht. Oder steckt menschliches Tun dahinter? Wichtige Bezugspunkte Dianes sind ihre Tochter, ihre Mutter und ihre Schwestern (25. September, 22 Uhr). Auch Conann (2023) ist ein Frauenfilm der etwas anderen Art, liest er doch den Conan-Mythos von Robert Howard, in den 1980ern stilprägend mit Arnold Schwarzenegger verfilmt, neu als schwarz-weiß gefilmte Experimental-Arthouse-Exploitation-Variante (23. September, 22.30 Uhr).
Auch die neuen Arbeiten einiger Genre-Favoriten machen neugierig. Das Regio-Trio RKSS, bürgerlich François Simard, Anouk Whissell und Yoann-Karl Whissell, malt sich in We Are Zombies (2023) eine Gesellschaft aus, die Zombies als produktive Mitglieder und Arbeitskräfte zu integrieren versucht. Wer Turbo Kid (2015) von dem Trio gesehen hat, der kann sich ausmalen, wie lange das wohl gut gehen wird (21. September, 20.15 Uhr). Franck Khalfoun, unter anderem bekannt für den Parkhaus-Psychothriller P2 (2007) und den Gangster-Actionthriller Wrong Turn at Tahoe (2009) ist mit Night of the Hunted (2023) am Start: Ein Scharfschütze terrorisiert eine junge Frau beim nächtlichen Tankstopp (26. September, 22.30 Uhr). Soi Cheang, auf den Fantasy Filmfest White Nights dieses Jahr gerade erst mit Limbo (2021) vertreten, steuert Mad Fate (2023) bei, einen Film über Serienmorde unter Prostituierten, Faszination mit Gräueltaten und Hellseherei (25. September, 17.30 Uhr).
Eine Genregröße vor der Kamera ist Nicolas Cage, der als teuflischer Passagier in Sympathy for the Devil (2023) Joel Kinnaman als Geisel nimmt und zum Zwangschauffeur macht, wie eine wilde Mischung aus Collateral (2004) und Angel Heart (1987), inklusive Cage-Mega-Acting (25. September, 20 Uhr). Wer dagegen nach trashiger Midnight-Movie-Ware sucht, der dürfte bei Slotherhouse (2023) fündig werden: Eine mörderische Bestie schlitzt sich durch eine Studentinnenverbindung und deren Umfeld – nämlich das Faultier, welches ein Mädel aus der Schwesternschaft als Maskottchen angekarrt hat (24. September, 22 Uhr).
Auch der Animationsfilm ist vertreten, beispielsweise durch Mars Express (2023). Die französische Produktion erzählt von einem Kriminalfall und aufbegehrenden Robotern auf dem titelgebenden roten Planeten, da sind Philip K. Dick und Isaac Asimov bzw. deren Verfilmungen wie Blade Runner (1982), Total Recall (1990) und I, Robot (2004) nicht weit entfernt (22. September, 13 Uhr). Ebenfalls animiert, ebenfalls mit Robotern, zumindest einem: Robot Dreams (2023). In dem Film von Pablo Berger baut ein Hund den titelgebenden Blechkameraden zusammen, mit dem ihm bald eine enge Freundschaft verbindet. Der Clou der französisch-spanischen Co-Produktion: Sie kommt ohne Dialoge aus (23. September, 13 Uhr).
Mit der Tschechischen Republik, der Slowakei, Polen und Serbien sind gleich vier Produktionsländer an Restore Point (2023) beteiligt. Der Science-Fiction-Film erzählt von einer Zukunft, in der Menschen ihr Leben an den titelgebenden Speicherpunkten sichern können und damit dem Tod ein Schnippchen schlagen. Doch Aktivisten kämpfen gegen die neue Technologie. Stecken diese auch hinter dem irreversiblen Mord an einem Forschungsleiter? Eine spannende Fragestellung, die Erinnerungen an Werke wie Surrogates – Mein zweites Ich (2009), den bereits erwähnten I, Robot oder die Netflix-Serie Osmosis (2019) hervorruft, hier aber durch seine Produktionsländer eine andere Ästhetik und Bildsprache aufzufahren weiß (20. September, 22.15 Uhr). Für ein Ende mit Schrecken sorgt der französische Vermin (2023). In dem Abschlussfilm des Festivals breiten sich Killerspinnen in einem Banlieue-Wohnblock aus. Für die Eingeschlossenen wird die anrückende Polizei nur zu einer weiteren Bedrohung neben den mörderischen Achtbeinern (27. September, 20.30 Uhr). Wer Vermin kostenlos sehen möchte, der hat über die Filmszene Köln die Gelegenheit dazu: Gemeinsam mit dem Fantasy Filmfest verlosen wir 2 x 2 Karten für den Abschlussfilm. Behaltet für das Gewinnspiel unsere Social-Media-Accounts im Blick.
Dies sind nur einige der Filme, die man in einer Woche FFF sehen kann. Das komplette Programm und alle Infos zum Ticketerwerb gibt es auf der Homepage des Fantasy Filmfest.
„Von A wie Arthouse-Anthologie bis Z wie Zombie-Slasher“ – so beschreibt das Programmheft der 37. Ausgabe des Fantasy Filmfest das bunt gemischte Programm. Durchaus richtig, wobei die Ausgabe von 2023 den gewohnten Fokus auf das Genrekino aus aller Herren Länder legt. Als eine von sieben Festivalstädten ist auch Köln wieder dabei, wo das Festival von Mittwoch, den 20. September, bis Mittwoch, den 27. September, in der Residenz Astor Filmlounge stattfindet.
Der Eröffnungsfilm besitzt bereits Festivalerfahrung. Dogman (2023), das neue Werk von Luc Besson, stieß in Venedig bereits auf ein sehr angetanes Publikum. Caleb Landry Jones spielt den titelgebenden Hundemann, Doug. Der wurde von seinem Vater gequält, wie ein Tier behandelt und zu den Hunden in den Zwinger gesperrt, weshalb die gepeinigte, rachsüchtige und zum Töten bereite Seele auch im Erwachsenenalter eine engere Bindung zu Vier- als zu Zweibeinern hat. Shooting-Star Franz Rogowski, letztes Jahr auch in Freaks Out (2022) auf dem FFF zu sehen, spielt den brutalen Vater des Protagonisten. Als Vorfilm ist der deutsche 15-Minüter Eisspin, der sehr Schreckliche (2023) zu sehen. Nach dem Roman „Der Schrecksenmeister“ von Walter Moers inszenierte Adrian Doll den Fantasy-Kurzfilm, der an der Filmuni Konrad Wolf produziert wurde und in dem Christoph Maria Herbst den titelgebenden Magier verkörpert (20. September, 19 Uhr).
Die Titelfigur von Dogman ist nicht der einzige Einzelkämpfer im diesjährigen Filmprogramm. Auf der durchaus derben, aber insgesamt eher gut gelaunten Seite des Actionkinos ist Ma Dong-seok alias Don Lee unterwegs, der in The Roundup: No Way Out (2023) nach The Outlaws (2018) und The Roundup (2022) zum dritten Mal den südkoreanischen Prügelbullen Ma Seok-do verkörpert. Bei seinem neuesten Fall rüttelt die japanische Mafia am Ohrfeigenbaum, als sie eine neuartige Droge nach Korea einführt (22. September, 15 Uhr). Grimmiger geht es am gleichen Tag in God Is a Bullet (2023) zu: Ex-Polizist Bob (Nikolaj Coster-Waldau) klemmt sich an die Fersen einer Sekte, die seine Ex-Frau getötet und seine Tochter entführt haben. An seiner Seite unterstützen ihn Maika Monroe als Sektenaussteigerin sowie Jamie Foxx auf seinem Feldzug in diesem US-Actionthriller (22. September, 19.30 Uhr). Rache-Action aus Frankreich bietet Farang (2022). Der frühere MMA-Profi Nassim Lyes verkörpert einen Mann mit Vergangenheit, der vor ebenjener nach Thailand flieht und dort von ihr eingeholt wird. Regisseur Xavier Gans inszenierte den unterschätzten Hitman – Jeder stirbt allein (2007) und mehrere Folgen der Martial-Arts-Gangster-Serie Gangs of London (2020-). Im FFF-Programm war er schon mal mit Frontier(s) (2007) vertreten, der allerdings zum Terrorkino der neuen französischen Härte gehörte (24. September, 15 Uhr).
Namentlich ähnlich, aber stilistisch anders ist Frontiers (2022) gelagert. In dem frauenzentrierten Mysterythiller glaubt Protagonistin Diane, von einem Geist verfolgt zu werden, der ihre Sicherheitsschranken auf einer einsamen Farm durchbricht. Oder steckt menschliches Tun dahinter? Wichtige Bezugspunkte Dianes sind ihre Tochter, ihre Mutter und ihre Schwestern (25. September, 22 Uhr). Auch Conann (2023) ist ein Frauenfilm der etwas anderen Art, liest er doch den Conan-Mythos von Robert Howard, in den 1980ern stilprägend mit Arnold Schwarzenegger verfilmt, neu als schwarz-weiß gefilmte Experimental-Arthouse-Exploitation-Variante (23. September, 22.30 Uhr).
Auch die neuen Arbeiten einiger Genre-Favoriten machen neugierig. Das Regio-Trio RKSS, bürgerlich François Simard, Anouk Whissell und Yoann-Karl Whissell, malt sich in We Are Zombies (2023) eine Gesellschaft aus, die Zombies als produktive Mitglieder und Arbeitskräfte zu integrieren versucht. Wer Turbo Kid (2015) von dem Trio gesehen hat, der kann sich ausmalen, wie lange das wohl gut gehen wird (21. September, 20.15 Uhr). Franck Khalfoun, unter anderem bekannt für den Parkhaus-Psychothriller P2 (2007) und den Gangster-Actionthriller Wrong Turn at Tahoe (2009) ist mit Night of the Hunted (2023) am Start: Ein Scharfschütze terrorisiert eine junge Frau beim nächtlichen Tankstopp (26. September, 22.30 Uhr). Soi Cheang, auf den Fantasy Filmfest White Nights dieses Jahr gerade erst mit Limbo (2021) vertreten, steuert Mad Fate (2023) bei, einen Film über Serienmorde unter Prostituierten, Faszination mit Gräueltaten und Hellseherei (25. September, 17.30 Uhr).
Eine Genregröße vor der Kamera ist Nicolas Cage, der als teuflischer Passagier in Sympathy for the Devil (2023) Joel Kinnaman als Geisel nimmt und zum Zwangschauffeur macht, wie eine wilde Mischung aus Collateral (2004) und Angel Heart (1987), inklusive Cage-Mega-Acting (25. September, 20 Uhr). Wer dagegen nach trashiger Midnight-Movie-Ware sucht, der dürfte bei Slotherhouse (2023) fündig werden: Eine mörderische Bestie schlitzt sich durch eine Studentinnenverbindung und deren Umfeld – nämlich das Faultier, welches ein Mädel aus der Schwesternschaft als Maskottchen angekarrt hat (24. September, 22 Uhr).
Auch der Animationsfilm ist vertreten, beispielsweise durch Mars Express (2023). Die französische Produktion erzählt von einem Kriminalfall und aufbegehrenden Robotern auf dem titelgebenden roten Planeten, da sind Philip K. Dick und Isaac Asimov bzw. deren Verfilmungen wie Blade Runner (1982), Total Recall (1990) und I, Robot (2004) nicht weit entfernt (22. September, 13 Uhr). Ebenfalls animiert, ebenfalls mit Robotern, zumindest einem: Robot Dreams (2023). In dem Film von Pablo Berger baut ein Hund den titelgebenden Blechkameraden zusammen, mit dem ihm bald eine enge Freundschaft verbindet. Der Clou der französisch-spanischen Co-Produktion: Sie kommt ohne Dialoge aus (23. September, 13 Uhr).
Mit der Tschechischen Republik, der Slowakei, Polen und Serbien sind gleich vier Produktionsländer an Restore Point (2023) beteiligt. Der Science-Fiction-Film erzählt von einer Zukunft, in der Menschen ihr Leben an den titelgebenden Speicherpunkten sichern können und damit dem Tod ein Schnippchen schlagen. Doch Aktivisten kämpfen gegen die neue Technologie. Stecken diese auch hinter dem irreversiblen Mord an einem Forschungsleiter? Eine spannende Fragestellung, die Erinnerungen an Werke wie Surrogates – Mein zweites Ich (2009), den bereits erwähnten I, Robot oder die Netflix-Serie Osmosis (2019) hervorruft, hier aber durch seine Produktionsländer eine andere Ästhetik und Bildsprache aufzufahren weiß (20. September, 22.15 Uhr). Für ein Ende mit Schrecken sorgt der französische Vermin (2023). In dem Abschlussfilm des Festivals breiten sich Killerspinnen in einem Banlieue-Wohnblock aus. Für die Eingeschlossenen wird die anrückende Polizei nur zu einer weiteren Bedrohung neben den mörderischen Achtbeinern (27. September, 20.30 Uhr). Wer Vermin kostenlos sehen möchte, der hat über die Filmszene Köln die Gelegenheit dazu: Gemeinsam mit dem Fantasy Filmfest verlosen wir 2 x 2 Karten für den Abschlussfilm. Behaltet für das Gewinnspiel unsere Social-Media-Accounts im Blick.
Dies sind nur einige der Filme, die man in einer Woche FFF sehen kann. Das komplette Programm und alle Infos zum Ticketerwerb gibt es auf der Homepage des Fantasy Filmfest.
Nils Bothmann