Die Liebe zum Kino und das Sprechen über herausragende Filme werden im Mittelpunkt der neuen Filmreihe MOVIE!MANIACS stehen, die am kommenden Dienstag beginnt. Jeden 3. Dienstag im Monat lädt die Reihe ins Filmhaus Kino ein, um besondere Filme gemeinsam zu sehen, die jede Menge Gesprächsstoff bieten werden. Zum Auftakt am 18. Januar ist um 19.30 Uhr auf der Leinwand Federico Veirojs „A Useful Life“ zu sehen, der im Jahr 2010 die offizielle Oscar-Einreichung von Uruguay war.
Der Film spielt in der legendären Cinemateca Uruguaya in Montevideo und handelt von der Schließung der gleichnamigen Kinemathek aufgrund finanzieller Schwierigkeiten. Dort arbeitet der filmbegeisterte Manager Jorge (gespielt von dem Filmkritiker Jorge Jellinek), der 25 Jahre lang dort gearbeitet hat. Zwischen Island-Retro und Oliveira-Werkschau ist er seinen Job plötzlich los. Zunächst ist er überwältigt von der Aussicht, keinen Beruf und kein Ziel mehr zu haben und treibt sich in Montevideo herum. Dort, auf den Straßen, kommt er zu einer wichtigen Erkenntnis … Obwohl die Geschichte fiktiv ist, hat die Cinemateca Uruguaya, die 2012 ihr 50-jähriges Bestehen feierte, tatsächlich mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Ihr Direktor Manuel Martínez Carril spielt sich im Film selbst.
Die Reihe wurde von Filmkuratorin Lena Mrachacz ins Leben gerufen. Mit ihr sprachen wir über MOVIE!MANIACS und den Weltenraum Kino.
Kannst du die Idee hinter MOVIE!MANIACS beschreiben? Lena Mrachacz: Mit MOVIE!MANIACS möchte ich eine Filmreihe schaffen, die Filminteressierten die Möglichkeit gibt, gemeinsam Filme zu schauen und sich im Anschluss auszutauschen und zu diskutieren. Mir ist es wichtig, dass wir über Filme reden. Dafür gibt die Reihe einen thematischen Überbau und präsentiert eine Auswahl an Filmen zu den einzelnen Themen. Im Anschluss an die Screenings sind alle eingeladen, sich im Foyer zu treffen und miteinander zu reden.
Warum ist es wichtig, über Filme zu sprechen? Ich glaube, dass Filme eine enorme Wirkung auf uns haben können. Sie können diverse Emotionen in uns auslösen, uns Neues zeigen, uns triggern, uns mit Problemen und Fragen konfrontieren. Wenn ein Film dies tut, bin ich wahnsinnig dankbar dafür, wenn ich mich über mein Filmerlebnis mit anderen austauschen kann, um zu schauen, was Filme bei anderen auslösen, welches gemeinsame Verständnis wir haben, was meine Meinung ist und was andere Meinungen sind die ich annehme oder ablehne und was vielleicht nur meinen Sehgewohnheiten entspricht. All das finde ich erst im Austausch mit anderen raus. Außerdem können Filmerlebnisse so etwas Großes sein, was einfach Freude macht, mit anderen zu teilen.
Darum ist es wohl kein Zufall, dass „Kino im Film“ ist die erste MOVIE!MANIACS-Reihe ist? Genau. Mit dem ersten Thema “Kino im Film” wollte ich die Möglichkeit nutzen, Filme auszuwählen, die auf die Wichtigkeit des Kinos als Erlebnisraum, Arbeitsplatz, Kulturort und vieles mehr aufmerksam macht. Dabei war es mir wichtig, das Thema besonders weit zu fächern, daher auch die Auswahl von Filmen aus verschiedenen Ländern und mit verschiedenen Schwerpunkten. Es wird um Cinephile gehen, die sich aus dem Kino gar nicht mehr rausbewegen wollen, um die Kunst hinter Filmpostern, um die Arbeit von Vorführer:innen, Kinobetreiber:innen, Ticketverkäufer:innen aber auch darum, was es mit vielen macht, wenn der Raum des Kinos wegfällt. Ich möchte zeigen, wie vielfältig und wichtig dieser Raum ist.
„Cinemania“ (2002) ist ja einer der ultimativen Filme zum Thema, den ihr auch in der Reihe zeigen werdet. Aber zum Auftakt zeigt ihr „A Useful Life“, worum geht es da? „A Useful Life“ ist ein wunderschönes Portrait über eine Ära des Filmezeigens, die zu Ende gehen scheint und zeigt dies mit ganz viel Wehmut und Charme. Der Film setzt sozusagen einen Grundgedanken der Reihe vor, von dem aus wir uns in ganz viele Richtungen bewegen werden.
Was ist Kino für dich? Für mich ganz persönlich ist Kino mein absoluter Lieblingsort und mein wichtigster Ort der Auseinandersetzung mit mir und der Welt. Als ehemalige Filmvorführerin und Ticketkontrolleurin habe ich den Ort hinter dem Projektor und der Leinwand lieben gelernt. Für mich sind das Öffnen des Vorhangs, der dunkle Raum, der Ton von allen Seiten des Raums, wichtige Elemente im Erfahren des Films. Aber auch die anderen Menschen, die sich mit mir in diesen Raum begeben um das vermeintlich Selbe zu schauen.
Mehr zur geplanten Reihe findet ihr auf der Webseite: www.moviemaniacskoeln.com. Tickets für den Eröffnungsfilm „A Useful Life“ können nun bereits über das Kino gekauft werden.
Die Liebe zum Kino und das Sprechen über herausragende Filme werden im Mittelpunkt der neuen Filmreihe MOVIE!MANIACS stehen, die am kommenden Dienstag beginnt. Jeden 3. Dienstag im Monat lädt die Reihe ins Filmhaus Kino ein, um besondere Filme gemeinsam zu sehen, die jede Menge Gesprächsstoff bieten werden. Zum Auftakt am 18. Januar ist um 19.30 Uhr auf der Leinwand Federico Veirojs „A Useful Life“ zu sehen, der im Jahr 2010 die offizielle Oscar-Einreichung von Uruguay war.
Der Film spielt in der legendären Cinemateca Uruguaya in Montevideo und handelt von der Schließung der gleichnamigen Kinemathek aufgrund finanzieller Schwierigkeiten. Dort arbeitet der filmbegeisterte Manager Jorge (gespielt von dem Filmkritiker Jorge Jellinek), der 25 Jahre lang dort gearbeitet hat. Zwischen Island-Retro und Oliveira-Werkschau ist er seinen Job plötzlich los. Zunächst ist er überwältigt von der Aussicht, keinen Beruf und kein Ziel mehr zu haben und treibt sich in Montevideo herum. Dort, auf den Straßen, kommt er zu einer wichtigen Erkenntnis … Obwohl die Geschichte fiktiv ist, hat die Cinemateca Uruguaya, die 2012 ihr 50-jähriges Bestehen feierte, tatsächlich mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Ihr Direktor Manuel Martínez Carril spielt sich im Film selbst.
Die Reihe wurde von Filmkuratorin Lena Mrachacz ins Leben gerufen. Mit ihr sprachen wir über MOVIE!MANIACS und den Weltenraum Kino.
Kannst du die Idee hinter MOVIE!MANIACS beschreiben?
Lena Mrachacz: Mit MOVIE!MANIACS möchte ich eine Filmreihe schaffen, die Filminteressierten die Möglichkeit gibt, gemeinsam Filme zu schauen und sich im Anschluss auszutauschen und zu diskutieren. Mir ist es wichtig, dass wir über Filme reden. Dafür gibt die Reihe einen thematischen Überbau und präsentiert eine Auswahl an Filmen zu den einzelnen Themen. Im Anschluss an die Screenings sind alle eingeladen, sich im Foyer zu treffen und miteinander zu reden.
Warum ist es wichtig, über Filme zu sprechen?
Ich glaube, dass Filme eine enorme Wirkung auf uns haben können. Sie können diverse Emotionen in uns auslösen, uns Neues zeigen, uns triggern, uns mit Problemen und Fragen konfrontieren. Wenn ein Film dies tut, bin ich wahnsinnig dankbar dafür, wenn ich mich über mein Filmerlebnis mit anderen austauschen kann, um zu schauen, was Filme bei anderen auslösen, welches gemeinsame Verständnis wir haben, was meine Meinung ist und was andere Meinungen sind die ich annehme oder ablehne und was vielleicht nur meinen Sehgewohnheiten entspricht. All das finde ich erst im Austausch mit anderen raus. Außerdem können Filmerlebnisse so etwas Großes sein, was einfach Freude macht, mit anderen zu teilen.
Darum ist es wohl kein Zufall, dass „Kino im Film“ ist die erste MOVIE!MANIACS-Reihe ist?
Genau. Mit dem ersten Thema “Kino im Film” wollte ich die Möglichkeit nutzen, Filme auszuwählen, die auf die Wichtigkeit des Kinos als Erlebnisraum, Arbeitsplatz, Kulturort und vieles mehr aufmerksam macht. Dabei war es mir wichtig, das Thema besonders weit zu fächern, daher auch die Auswahl von Filmen aus verschiedenen Ländern und mit verschiedenen Schwerpunkten. Es wird um Cinephile gehen, die sich aus dem Kino gar nicht mehr rausbewegen wollen, um die Kunst hinter Filmpostern, um die Arbeit von Vorführer:innen, Kinobetreiber:innen, Ticketverkäufer:innen aber auch darum, was es mit vielen macht, wenn der Raum des Kinos wegfällt. Ich möchte zeigen, wie vielfältig und wichtig dieser Raum ist.
„Cinemania“ (2002) ist ja einer der ultimativen Filme zum Thema, den ihr auch in der Reihe zeigen werdet. Aber zum Auftakt zeigt ihr „A Useful Life“, worum geht es da?
„A Useful Life“ ist ein wunderschönes Portrait über eine Ära des Filmezeigens, die zu Ende gehen scheint und zeigt dies mit ganz viel Wehmut und Charme. Der Film setzt sozusagen einen Grundgedanken der Reihe vor, von dem aus wir uns in ganz viele Richtungen bewegen werden.
Was ist Kino für dich?
Für mich ganz persönlich ist Kino mein absoluter Lieblingsort und mein wichtigster Ort der Auseinandersetzung mit mir und der Welt. Als ehemalige Filmvorführerin und Ticketkontrolleurin habe ich den Ort hinter dem Projektor und der Leinwand lieben gelernt. Für mich sind das Öffnen des Vorhangs, der dunkle Raum, der Ton von allen Seiten des Raums, wichtige Elemente im Erfahren des Films. Aber auch die anderen Menschen, die sich mit mir in diesen Raum begeben um das vermeintlich Selbe zu schauen.
Mehr zur geplanten Reihe findet ihr auf der Webseite: www.moviemaniacskoeln.com. Tickets für den Eröffnungsfilm „A Useful Life“ können nun bereits über das Kino gekauft werden.
Autor: Werner Busch
14.1.2021